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Noch gibt es keinen unterschriebenen Vertrag über die Einigung, doch Balearen-Regierung, Inselrat und die Gemeinde Deià sind nach eigener Aussage übereingekommen, sich die Kosten für den Abriss der vier illegal erbauten Häuser in Llucalcari zu teilen.

Dabei geht es nach Aussage des Inselrates zunächst nur um zwei der vier Villen. „Wir werden zusammen mit der Balearen-Regierung und der Gemeinde Deià insgesamt 435.000 Euro für die Abrissarbeiten sowie Neubepflanzung und Wiederaufforstung der Gelände aufbringen”, erklärte Begoña Gonzalez, Pressesprecherin der zuständigen Behörde des Inselrates. Das Geld reiche zunächst nur für zwei der vier Villen, im nächsten Jahr sei dann der zweite Schritt geplant.

Nach Unterschrift des Vertrages zur Kostenübernahme müsse das Abrissprojekt ausgeschrieben werden. Vor Dezember werde daher nicht feststehen, welche Firma den Zuschlag erhalte, mit konkreten Aktionen sei also nicht vor Ende des Jahres zu rechnen. Welche der Häuser es als Erste trifft, ist nach Aussage des Inselrates noch nicht geklärt.

Erleichterung über die neue Situation zeigte der Bürgermeister von Deià, Jaume Crespí, der seit Jahren eine finanzielle Lösung für den angeordneten Abriss sucht. Seit 1999 schwebt das Urteil über der Gemeinde, im März 2005 wurde es zuletzt erneut bestätigt. Am 8. Mai 2008 ordnete das Gericht dann eine Frist von zehn Monaten an, um die Häuser zu beseitigen, ab März 2009 brummte man Bürgermeister Jaume Crespí persönlich eine Strafe von monatlich 600 Euro auf für jeden Monat, in dem der Abriss nicht erfolgt sei.

Crespí wehrte sich mit dem Verweis auf eine fehlende Genehmigung des Gerichtes, Gutachter zur Vorbereitung des Abrisses auf die Grundstücke zu lassen. Das Urteil gegen den Bürgermeister wurde zwei Monate später revidiert. Nun scheinen also auch die finanziellen Hürden aus dem Weg geräumt.

Die Hauseigentümer waren in dieser Woche noch nicht informiert über die neue Situation. „Es ist unglaublich, wie dilettantisch die Behörden und Politiker in dieser Sache schon seit Jahren vorgehen. Man sollte denken, dass sie auf Mallorca andere Probleme haben, als sich um den Abriss schöner Villen zu kümmern”, sagte Fritz Seikowsky, einer der Villenbesitzer.