Nadja, 18, Studentin aus Marratxí,
sieht angesichts der Strapazen tags zuvor erstaunlich frisch aus:
„Um sieben Uhr morgens ging es los, gegen vier Uhr am nächsten
Morgen bin ich dann endlich ins Bett gefallen.” Wer's kennt, weiß
Bescheid: Die Teilnahme an Deutschlands beliebter Koch-Doku „Das
perfekte Dinner” erfordert mehr als Können am heimischen Herd:
„Einsatzbereitschaft, Flexibilität und vor allem
Gastgeberqualitäten.”
Die muss heute Dirk, 43, unter Beweis stellen. Gerade sind die
anderen Mallorca-Gäste – der TV-Sender Vox verlegt sein Kochformat
nicht zum ersten Mal und immer wieder gern auf die Insel – auf
seiner wunderschön im Grünen gelegenen Finca außerhalb von Esporles
eingetroffen. Und gespannt sind sie auch: „Dirk will heute nicht
nur vegetarisch für uns kochen, die Gerichte sollen Teil einer
,Anti-Krebs-Diät' sein,” erzählt Manuela aus Illetes, selbst
(Fast-)Vegetarierin: „Ich esse nur Fisch.” Der Hintergrund des
mutigen Menüplans ist ernst: Dirks Lebensgefährtin ist vor einigen
Monaten an Krebs erkrankt, die Relevanz der richtigen Ernährung ist
dem Paar gerade in dieser Zeit sehr deutlich geworden, so Dirk:
„Ich wollte diesen Rahmen nutzen, um die Infos einem möglichst
großen Publikum bekannt zu machen.”
Auch das ist möglich bei der Vox-Koch-Doku. Vielleicht macht
gerade die unorthodoxe Mischung von Kandidaten und Themen –
manchmal treffen echte Landnaturen vom Bauernhof aufeinander, ein
anderes Mal nur Schlossherren und -damen – den Erfolg des Formats
aus, das am 22. Januar dieses Jahres zum 1000. Mal auf Sendung ging
und schon mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste
Kochshow” ausgezeichnet wurde. Als einziger ausländischer Drehort
wird zurzeit gleich noch eine zweite Staffel auf Mallorca gedreht:
„Das ist schließlich die beliebteste Ferieninsel der Deutschen”, so
Rebecca Hermann, Sprecherin der Produktionsfirma Granada. „Viele
Bundesbürger haben hier eine neue Heimat gefunden. Da liegt es nah,
dass wir auch auf der Baleareninsel drehen.”
Angelika, 52, aus Vallgonera, ist von ihren Inselmitstreitern
schon jetzt begeistert: „Der Hauptgrund der Teilnahme ist Spaß an
der Sache. Natürlich geht es auch ums Kochen, noch wichtiger aber
sind nette Leute, die gespannt auf andere nette Leute sind.”
Das sieht Ronald, 51, aus Port d'Andratx, ähnlich. Er wird erst
am letzten Tag kochen, „was Spanisches”, klar, Lokalkolorit ist
allen Hobby-Köchen hier wichtig. Eine Prise Flirt kann nicht
schaden – „Guck an, Dirk darf alle Frauen küssen” –, der Spaß darf
auch keinesfalls zu kurz kommen: Als der Produktionsleiter Ronald
ins Bild ruft, berlinert der aus Jux trotzig: „Ick will aber nich”.
Ein aufmunternder Klaps, und schon eilt er, Spaß muss sein, ins
Scheinwerferlicht, um den Gastgeber zu begrüßen: „Hallo Dirk, danke
für die Einladung.” Noch mal gut gegangen: „Das perfekte Dinner”
kann weitergehen.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.