Schon in dieser Woche hat für die
ersten Schüler wieder der Ernst des Lebens begonnen: Am 1.
September beendete die deutsche Schule „Eurocampus” die
Sommerferien. Die übrigen internationalen Schulen, unter ihnen die
Deutsche Schule „Viva” in Santa Ponça, das englische Colegio „BIS”
(Baleares International School) in Magaluf und das „Bellver
College” in Calamajor, starten den Unterricht am Montag, 6.
September.
Schüler der spanischen Institute treten dann in der
darauffolgenden Woche zum neuen Schuljahr an. Das bedeutet auch:
Rund um die Colegios muss morgens und nachmittags wieder mit
Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.
Hefte, Bücher, Stifte, neue Schuhe, Schuluniform, Sportanzug,
Rucksack und Einschreibegebühren: Der Schulanfang bedeutet für
Eltern nicht nur die Rückkehr zum geregelten Alltag, sondern vor
allem wieder einen kräftigen Anstieg der monatlichen Kosten.
In diesem Jahr wird der Schulstart rund 5'5 Prozent teurer als
2009, und das obwohl viele Familien nach wie vor mit der
Wirtschaftskrise zu kämpfen haben. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer
sowie ein genereller Preisanstieg zwingen dazu, für die Bildung
noch tiefer ins Portemonnaie zu greifen als bisher.
Durchschnittlich 850 Euro pro Kind, so schätzen
Verbraucherschutzverbände, kostet der Schulstart die Eltern auf den
Balearen. Damit liegen die Inseln spanienweit an sechster Stelle.
Am teuersten ist der Beginn des Schuljahres für Eltern in Madrid
und Katalonien mit durchschnittlich über 1000 Euro pro Kind, am
günstigtsen kommen demnach die Bewohner der Kanarischen Inseln mit
rund 688 Euro davon.
Schulbücher müssen an allen Schulen gekauft werden, einige
Gemeinden statten aber im Laufe des Jahres einen Teil der Kosten
für die „Libros de texto“, die Lehrbücher, gegen Vorlage der
Rechnung.
Ob es in Palma in diesem Jahr die finanzielle Hilfe wieder gibt,
ist laut Rathaus noch vollkommen offen. Auch im Bildungsministerium
gibt es darüber noch keine Auskunft. Falls, wie 2009, wieder rund
70 Euro pro Schüler fließen, so schließt dies auf jeden Fall die
Besucher der privaten Schulen aus.
Ganz anders sieht dies in der Gemeinde Calvià aus. Hier wurde
das Geld allen betroffenen Eltern schon Ende August gezahlt. Auch
in der Höhe der Subvention ist Calvià Spitzenreiter: Vorschüler
(Educación Infantil) erhalten 35 bis 65 Euro für Bücher,
Grundschüler (Primaria) 110 bis 150 Euro, Mittelstufenschüler (ESO)
sogar 200 bis 225 Euro pro Kind.
Verbraucherschutzverbände raten Eltern, besonders gut zu prüfen,
was aus dem Vorjahr noch zu verwenden ist und die Kinder für
Preisunterschiede zu sensibilisieren. Markenartikel seien teurer,
aber nicht unbedingt hochwertiger als „No-Name-Produkte”.
Bei Büchern sei außerdem ratsam, verschiedene Anbieter zu
vergleichen. Bei großen Kaufhäusern gebe es oft günstigere Angebote
als bei kleinen Buchhandlungen oder in der Schule. Vorsicht sei
geboten bei Offerten wie „Jetzt kaufen – nächstes Jahr zahlen“.
„Das verleitet dazu, unbedacht Geld auszugeben“, warnt Ileana
Izverniceanu, Sprecherin der Verbraucherschutzorganisation OCU.
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