Lange hat man warten müssen, bis der Masterplan zur integralen
Sanierung der Playa de Palma präsentiert werden konnte. Zu
Wochenbeginn ist das nun geschehen. Ob mit dem Dokument der
erhoffte große Wurf gelungen ist, oder ob es sich nur um Makulatur
handelt, wird die Historie zeigen.
Gleichwohl ist der Integralplan von seinem Ansatz her durchaus
ein ehrgeiziges und lobenswertes Vorhaben. Integral bedeutet, dass
die Sanierungsmaßnahmen sich auf viele Bereiche beziehen: auf die
touristische Nutzung der Playa de Palma, auf die Stadtplanung, die
Verkehrspolitik, Umwelt, Handel und Gastronomie, die Weiterbildung
der Mitarbeiter, den Klimaschutz et cetera.
Seine ersten Vorschläge hatte der niederländische
Landschaftsplaner Adriaan Geuze bereits 2008 vorgelegt. Bis sein
Konzept in einen allumfassenden Plan mündete, gingen zwei Jahre ins
Land. Nicht etwa, weil alle so langsam arbeiteten. Sondern weil
sich zeigte, dass dieses Vorhaben einen ganz eigenen rechtlichen
Rahmen benötigt. Diese gesetzliche Grundlage wurde erst Ende Juli
per einstimmigem Votum des Balearen-Parlaments geschaffen. Es
grenzt an ein Wunder, wie die Direktorin des
Playa-de-Palma-Konsortiums, Margarita Nájera, hierfür alle Parteien
unter einen Hut bekam.
Ungeachtet der Präsentation bleiben Fragen offen. Die
Entscheidungsprozesse sind nur sehr wenig transparent. Und ob und
wann die drei Milliarden Euro bis 2020 kommen, ist unklar.
Immerhin: Zwei Drittel davon sollen private Investoren
beisteuern.
Die Möglichkeit, die Playa attraktiv und modern aufzuwerten, hat
ihre ökonomischen Reize. Fast scheint es, es handle sich um eine
Maschinerie der Geldvermehrung. Mitmachen kann jedoch nur, wer Geld
zum Investieren übrig hat.
Das Konzept kann aufgehen. Siehe das Beispiel El Molinar. Vor
zehn Jahren war das Viertel grauenvoll verlottert. Dann machte die
neue Meerespromenade die Zone attraktiv. Es siedelten sich neue
Läden und Cafés an. Das Plus an Lebensqualität ließ die Investments
und Immobilienwerte steigen. Heute ist der Ort ein schickes
„In-Viertel”.
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