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Es gab einmal eine Balearen-Regierung, die zur Sanierung des Haushalts die Urlauber schröpfen wollte. Und da sich dieses Tun nicht gerade gut vermarkten ließ, nannte sie das Ecotasa, Ökosteuer.

Déjà-vu-Erlebnis nennt man das wohl. Denn was in der ersten Amtsperiode der links-grünen Balearen-Regierung grandios scheiterte, erinnert fatal an die geplante Flugsteuer der Regierung Merkel, die uns jetzt als Umweltsteuer verkauft wird. Man sollte wenigstens so ehrlich sein und das grüne Mäntelchen ablegen. Es geht einzig und allein um die Einnahme von einer Milliarde Euro für den gebeutelten Bundeshaushalt.

Alle anderen Erklärungsversuche klingen vor allem aus mallorquinischer Sicht wie Hohn. Speziell jener Hinweis, dass man die Reisenden mit der Steuer zum Umsteigen auf die Bahn animieren werde. Mallorcas ist eine Insel, und dazu noch eine, die vom Tourismus lebt. Die Fluglinien sind ihr Lebensnerv. Fliegen ist für uns Insulaner kein Luxus.

Die Argumentation von Schäuble & Co. ist ja noch nicht einmal im engeren Umkreis der Bundesrepublik stimmig. Mag sein, dass der Mallorca-Urlauber umsattelt und nach Österreich fährt. Mit der Bahn? Vielleicht. Viel wahrscheinlicher aber mit dem Auto, dem umweltschädlichsten aller Transportmittel.

Nun kann es der deutschen Regierung egal sein, wie es Mallorca ergeht. Umso wichtiger ist, dass die Mallorca-Airlines Druck machen. Sie sind jetzt unsere Lobby in Berlin.

Und sie bleiben selbst in der Pflicht. Wenn das Erfolgsmodell Mallorca auch in Zukunft funktionieren soll, müssen die Tickets erschwinglich bleiben. Für die Massen in den Hotels, aber auch für die Zweithausbesitzer, die für den Wohlstand Mallorcas längst unverzichtbar sind. Immer häufiger wird darüber geklagt, dass der Kurztrip nach Mallorca wegen der gestiegenen Flugpreise zu teuer geworden ist – zumindest für jene, die nicht so superflexibel sind und Monate im Voraus buchen können.

13 Euro, das klingt gar nicht so schlimm. Aber irgendwann läuft das Fass eben über.