Die Sonne scheint, das Meer kommt langsam, aber sicher auf
Badetemperatur, die Strände sind geputzt, die Sonnenschirme und
Liegen aufgestellt – Urlauber, ihr könnt kommen!
Wenn die Vulkanwolke euch denn lässt, muss man nun leider
hinzufügen. Das Aschechaos im April war heftig, aber kurz. Trotz
der Hinweise von Vulkanologen, dass der Eyjafjallajökull noch lange
speien könnte, meinten wir, der Spuk sei vorbei. Da war wohl der
Wunsch der Vater des Gedankens.
Jetzt müssen wir erkennen, dass das Gespenst der Aschewolke uns
noch länger behelligen und zusehends negative Auswirkungen auf die
Inselwirtschaft haben wird. Immer weniger Leute glauben daran, dass
diese Tourismussaison wesentlich besser werden könnte als die der
Negativschlagzeilen – Stichworte: Grippe A, ETA – im vergangenen
Jahr.
Aber noch sollten wir die Flinte nicht ins Korn werfen. Die
Ereignisse der vergangenen Tage mit Tausenden von verspäteten oder
stornierten Flügen in ganz Spanien geben Anlass zur Hoffnung. Kaum
jemand verfällt mehr in Panik, nur weil auf der Anzeigetafel ein
„cancelado” aufleuchtet. Und solange keine Alarmstimmung aufkommt,
darf man darauf vertrauen, dass sich die Buchungslage wieder
normalisiert.
Andererseits muss rasch sichergestellt werden, dass das
„Wolken-Handling” besser wird. Noch immer sind die Flugverbote
nationale Alleingänge, scheinen die Entscheidungen pro oder kontra
nicht gerade wissenschaftlich fundiert. Das darf nicht so bleiben,
dafür geht es um viel zu viel.
Wenn Flughäfen in Süddeutschland geschlossen bleiben, während in
der nahen Schweiz reger Verkehr herrscht, so fördert das nicht
gerade das Vertrauen in die Entscheidungsebenen. Nicht alles ist
eben mit der „Macht der Natur” zur erklären.
Einige Touristiker auf Mallorca rufen bereits nach staatlicher
Hilfe wegen der Ausfälle. Das ist legitim. Zuerst sollten sie aber
den Politikern einheizen, damit das „Asche-Management” besser
wird.
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