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Bei den einen löste es Panik aus, die anderen bemerkten es nicht einmal: Als am Samstagmorgen um 8.09 Uhr ein leichtes Erdbeben Teile Mallorcas erschütterte, waren es vor allem Bewohner des Zentrums von Palma sowie Calviàs, Llucmajors und Marratxís, die einen Schrecken bekamen. Zwar verursachte das Beben der Stärke 3'2 auf der Richterskala keine nennenswerten Schäden, doch bei der Notrufzentrale der Balearen gingen innerhalb kürzester Zeit mehr als 180 Anrufe besorgter Bürger ein. Die meisten 112-Notrufe kamen laut Einsatzzentrale aus Palma, wo das Beben besonders im Bereich der Altstadt deutlich zu spüren war. Auch in Marratxí, in der Gemeinde Calvià und auf der östlichen Seite der Bucht bis Cala Blava berichten Zeugen von leichten Erschütterungen.

Das Epizentrum des Bebens lag in der Bucht von Palma, laut der seismologischen Abteilung des Spanischen Geografischen Institutes in rund drei Kilometer Tiefe. Da die Möglichkeit eines Nachbebens nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde umgehend die erste Stufe eines Notfallplanes ausgelöst. Der "Plan Geobal" (Plan Especial de Riesgo Sismico de Balears) benachrichtigt in der ersten Stufe alle Sicherheits- und Hilfskräfte wie Polizei, Feuerwehr, Sanitäter und Rettungskräfte sowie Technisches Hilfswerk der Insel für den Fall einer Wiederholung des Bebens. Ebenso wurden die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden von der Notfallzentrale DGE (Dirección General de Emergencias) benachrichtigt.

Besonders am Küstenstreifen rund um die Bucht von Palma waren die Erschütterungen durch das leichte Beben deutlich spürbar. Barbesitzer berichteten von klirrenden Flaschenregalen, Privatpersonen schilderten, wie Betten, Sofas und andere Möbel zum Teil heftig vibrierten. Viele wurden am Samstagmorgen aus dem Schlaf gerissen. In Can Pastilla berichteten Bewohner eines sechsstöckigen Hauses von Erschütterungen, die einige Sekunden zu Angst und Panik geführt hätten. Einige hätten umgehend ihre Häuser verlassen, andere verwundert auf die klirrenden Tassen beim morgendlichen Kaffee in der Bar geschaut.

Als "vollkommen normal" bezeichnete Rosa María Mateos vom Spanischen Geografischen Institut auf den Balearen das leichte Beben. Zwei bis drei kaum spürbare "terremotos" pro Jahr seien hier die Regel. Statistisch gesehen trete nur alle 400 bis 500 Jahre ein Beben mit Stärke sechs oder mehr auf der Richterskala hier auf, bestätigt auch Erdbebenexperte Jordi Jimenez, Entwickler und Berater des "Plan Geobal".

Obwohl es laut Notrufzentrale viele besorgte Anrufe gegeben hätte, sei kein einziger ernster Schaden gemeldet worden. Auch die Polizei notierte im Anschluss an das Beben keinerlei Zwischenfälle. Bereits am Sonntag wurde die erste Alarmstufe des "Plan Geobal" deshalb von der Notfall-Einsatzzentrale wieder deaktiviert.