Das Leben wird teurer. Das gilt auch auf
Mallorca. Zum Jahreswechsel sind eine Reihe von Preissteigerungen
in Kraft getreten, die sich im Alltag bemerkt machen –auch wenn es
meist nur Centbeträge sind.
So muss etwa mehr Geld auf die Theke legen, wer von Mallorca aus
einen Brief oder eine Postkarte nach Deutschland schicken will.
Statt 62 Cent kassiert die Post seit dem 1. Januar 64 Cent pro
Briefmarke. Auch das innerspanische Porto ist um zwei Cent teurer
geworden und kostet jetzt 34 Cent.
Der Strompreis steigt ebenfalls. Der gesetzlich festgelegte
Basistarif der Stromanbieter (Tarifa de Último Recurso, TUR) wird
um 2'6 Prozent angehoben, was im Durchschnitt 89 Cent/Monat
entspricht. Dieser Tarif gilt spanienweit für 18'5 Millionen
Haushalte.
Während die Kosten für Erdgas unverändert bleiben, erhöht sich
der ebenfalls gesetzlich vorgeschriebene Preis für Butan um 3'4
Prozent. Die 12'5-Kilogramm-Flasche kostet demnach 35 Cent mehr als
zuletzt, nämlich 11'05 Euro. Im Langzeitvergleich ist Butan
allerdings immer noch recht billig. So kostete die Gasflasche im
April 2008 noch 14'10 Euro.
Eine weitere Änderung tritt am 1. Juli in Kraft. Dann werden in
Spanien höhere Mehrwertsteuersätze fällig. Der volle Satz beträgt
dann nicht mehr 16 Prozent, sondern 18. Der reduzierte steigt von
sieben auf acht Prozent.
Auf höhere Kosten müssen sich auch Immobilienbesitzer in Calvià
einstellen. Die Grundsteuer, die die Gemeinde kassiert (Impuesto de
Bienes Inmuebles, IBI), wird teurer, da das Katasteramt die
Immobilienwerte aktualisiert. Diese bilden die Grundlage bei der
Berechnung der Steuer.
Günstiger wird dagegen das mobile Telefonieren über
EU-Landesgrenzen hinweg. Am 1. Juli tritt die zweite Stufe der
EU-Roaming-Verordnung in Kraft. Dann dürfen EU-weite Gespräche
nicht teurer als 39 Cent pro Minute sein (bisher: 43 Cent). Für
ankommende Anrufe liegt die Obergrenze dann bei 15 Cent pro Minute
(bisher 19 Cent, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer). Im Juli 2011
folgt dann die dritte Stufe der Maximalpreis-Reduzierung.
Geld sparen konnte auch bisher schon, wer seine Strafzettel auf
Mallorca sofort bezahlte und damit auf jegliche Rechtsmittel
verzichtete. Diese Möglichkeit soll nun aber vereinfacht werden.
Medienberichten zufolge plant die balearische Finanzbehörde die
flächendeckende Einführung der Kartenzahlung an Ort und Stelle. Das
dürfte auch für Mallorca-Urlauber Konsequenzen haben, die in der
Vergangenheit schon mal Probleme mit der Polizei bekommen konnten,
wenn sie kein Bargeld bei sich hatten, um einen Strafzettel zu
bezahlen. Die Höhe des Verwarngeldes reduziert sich in Spanien seit
einer Gesetzesänderung im Oktober um 50 Prozent, wenn die Summe
innerhalb von 20 Tagen bezahlt wird.
Billiger wird das Leben auf Mallorca nicht. Das war auch im
vergangenen Jahr so. Zwar hatte der spanische Konsumgüterindex
monatelang einen negativen Wert, zum Jahresende pendelte er sich
laut Statistikamt dann aber bei 0'9 Prozent ein. So niedrig lag die
Preissteigerung hierzulande jedoch noch nie, seit der Wert 1997
erstmalig nach EU-Standard erfasst wurde.
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