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Um es gleich klarzustellen: Ich spiele Golf. Und dennoch muss ich das Thema nicht durch die rosa, oder besser: grüne Brille betrachten.

Die Diskussion um neue Golfplätze in Campos und Muro ist tauglich, um eine Regierungskrise auszulösen. Der Grund: Das Thema wird mit nahezu religiösem Eifer behandelt, die Sachlichkeit bleibt auf der Strecke. Das nennt man – im besten Fall – unprofessionell.

Fakt ist, dass Mallorca 24 Plätze hat und sich damit an der europäischen Spitze bewegt. Die Anzahl ist also ausreichend. Zwei Argumente für wenige, ganz wenige Neubauten könnte man zulassen: 1. Es gibt Regionen, wie Campos, die von dieser Branche noch gar nicht profitieren. 2. Ein ganz außergewöhnliches Projekt könnte das Prestige der Golfinsel insgesamt mehren, nach dem Motto: Da muss man mal gewesen sein. Über diese Ausnahmen hat die Politik zu entscheiden, und sie sollte das etwas unaufgeregter tun, ohne ideologische Scheuklappen

Golf ist ein besonders einträgliches Tourismussegment, und das auch noch ganzjährig. Also genau das, was die Inselwirtschaft braucht. Aber Golfplätze benötigen Brauchwasser; und sie sind, obgleich schön grün, keine natürliche Landschaft.

Das sind, kurzgefasst, die üblichen Argumente. Es ist an der Zeit, sie mal objektiv untersuchen zu lassen. Vielleicht wäre ein Vergleich mit den Kartoffelackern in Sa Pobla dienlich: Wer braucht eigentlich mehr Wasser, wer schafft welche und wie viele Arbeitsstellen, wer generiert welche Einnahmen? Aber wahrscheinlich wird schon allein dieser Vorschlag als Hochverrat am ländlichen Mallorca gewertet.

Es bleibt wohl bei den Zankereien – man kann sich ja so schön aufregen über den „Elitesport”. Pro und kontra Golf – das ist weniger Umwelt- als Sozialdebatte.

Jaime Moreda kommentierte am Mittwoch in Ultima Hora: „Für einen Großteil der Linken, angefangen bei der Inselratspräsidentin, ist das Golfen Teufelszeug. Aber gleichzeitig sind sie nicht in der Lage, auch nur eine Idee zu entwickeln, um Urlauber anzuziehen, die mehr als Strand und Sonne suchen.” Da haben Sie recht, Herr Kollege.