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Himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt – zwischen diesen Extremen wechseln die Befindlichkeiten der Anhänger des Fußball-Erstligisten Real Mallorca, manchmal sogar von einem Tag auf den anderen. So geschehen am Wochenende, als die Mannschaft sich eigentlich anschickte, mit einem Sieg in der asturischen Hafenstadt Gijón den besten Saisonstart aller Zeiten zu feiern.

Nach drei Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage war das Team in ungewohnte Tabellenregionen vorgestoßen und hatte bereits bei dem einen oder anderen Beobachter hohe Erwartungen geweckt. Manch ein Kommentator fühlte sich gar bemüßigt, die Inselkicker zum Champions-League-Kandidaten zu erklären.

Dass der Wandel vom Abstiegskandidaten zum Klub mit internationalen Ambitionen nicht innerhalb weniger Wochen vonstatten geht, zeigte sich dann auf dem grünen Rasen. Statt die Erfolgsserie fortzusetzen, gab es eine deftige 1:4-Niederlage bei Sporting, einem der Erstligisten mit dem geringsten Budget, der folgerichtig ohne große Stars auskommen muss und dem man sich bei Real Mallorca naturgemäß überlegen fühlt.

Zunächst schickte sich die Mannschaft auch an, die Erwartungen zu erfüllen: Schon nach elf Minuten brachte Pep Lluís Martí die Gäste per Elfmeter in Führung. In der zweiten Halbzeit brach Real Mallorca aber komplett ein und die Gastgeber drehten das Spiel.

Mallorcas Mario Suárez konnte der Niederlage anschließend etwas Positives abgewinnen: „Diese Pleite tut uns ganz gut, damit wir auf dem Boden bleiben”, sagte er. „Wir waren weder vorher so gut noch sind wir jetzt so schlecht, wie manche sagen.” Nach dem nun folgenden spielfreien Wochenende (das spanische Nationalteam spielt am Samstag, 10. Oktober, im Rahmen der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 in Armenien) steht das Heimspiel gegen den FC Getafe an (18. Oktober). Man darf gespannt sein, welches Gesicht die Mannschaft dann zeigen wird.