Wie gefährlich ist die neue Grippe?
Häufig verläuft die Krankheit relativ mild, aber es gab auch schon
schwere Verläufe und Todesfälle. Bei der jährlichen Grippewelle
kennt man die zirkulierenden Viren, der Impfstoff wird jährlich
angepasst, und es gibt in der Bevölkerung einen gewissen
Immunschutz. Bei der Grippe A handelt es sich dagegen um ein neues
Influenzavirus, gegen das kein oder kaum ein Immunschutz in der
Bevölkerung existiert.
Wie erkenne ich, ob ich mit der Grippe A infiziert
bin?
Die Symptome der Neuen Grippe A/H1N1 ähneln den Symptomen der
jährlichen Grippe im Winter: Fieber, Husten, Kopf- und
Gliederschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit. Einige Menschen, die
mit dem Erreger der Neuen Grippe A/H1N1 infiziert waren,
berichteten auch über Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Wie wird die neue Grippe behandelt?
Mit normalen Grippemedikamenten, unter anderem mit den
Neuraminidasehemmern Oseltamivir (Tamiflu) und Zanamivir (Relenza).
Bei leichten Symptomen werden nur herkömmliche fiebersenkende
Mittel oder Grippemedikamente gegeben. Bei nachgewiesener Grippe A
werden die Patienten bis zur Genesung isoliert.
Wie kann ich mich am besten vor der neuen Grippe
schützen?
Schützen kann man sich am besten, indem man Kontakt mit Infizierten
vermeidet. Darüber hinaus werden einfache Hygieneregeln empfohlen,
wie häufiges Händewaschen, Vermeiden von Berührungen von Augen,
Nase und Mund, Nutzung und sichere Entsorgung von
Einmaltaschentüchern. Kindern in Schulen und Kindergärten sollte
man außerdem einschärfen, Becher, Strohhalme oder Essgeschirr nicht
mit anderen Kindern zu teilen. Eine Atemmaske auf Verdacht macht
keinen Sinn, eine Impfung wird dagegen häufig empfohlen.
Warum halten viele Experten eine Impfung für
sinnvoll?
Die Impfung soll vor allem Risikopatienten schützen und eine starke
Grippewelle und deren soziale Auswirkungen verhindern. In der
kalten Jahreszeit, der traditionellen Grippesaison, werde sich die
Schweinegrippe massiv ausbreiten und die jetzigen Fallzahlen bei
Weitem übertreffen, sagen Mediziner. Dazu kommt, dass die
Bevölkerung auf den neuen Erreger immunologisch nicht vorbereitet
ist. Das spricht laut Virologen für mehr und vor allem für
schwerere Krankheitsfälle.
Wie lauten die häufigsten Argumente gegen eine
Impfung?
Die Wissenschaft weiß noch wenig über die neue Grippe. Die
Entwicklung und Überprüfung eines völlig neuen Impfstoffs dauert
Jahre. Im Fall des Schweinegrippeimpfstoffs wurde das Prozedere
einschließlich klinischer Tests auf wenige Monate verkürzt.
Entwicklung, Zulassungsverfahren, Produktion und Patiententests
laufen parallel. Der Impfstoff hat Nebenwirkungen, deren
Unbedenklichkeit zum Beispiel für Schwangere nicht belegt ist.
Impfkritiker führen außerdem an, dass eine Massenimpfung
überflüssig erscheint, weil die Erkrankung bisher überwiegend
harmlos verlief. Außerdem werde ihre Wirkung überschätzt.
Nicht einmal der Effekt der üblichen saisonalen Grippeimpfung sei
gut belegt. Die Entwicklung des Impfstoffes sei außerdem
kostspielig und diene nur der Pharmaindustrie.
Wird es auch auf den Balearen den Impfstoff geben?
Ja, der spanische Staat hat bisher 37 Millionen Dosen des
Impfstoffes bestellt, der auf die Autonomiegebiete verteilt wird.
Die Menge reicht für 40 Prozent der Bevölkerung, zunächst sollen
damit Risikogruppen geimpft werden.
Ab wann steht der Impfstoff zur Verfügung und wo ist er
erhältlich?
Voraussichtlich ab Oktober, ein festes Datum gibt es dafür noch
nicht. Alle öffentlichen Gesundheitszentren und private Arztpraxen
können impfen.
Warum kauft der Staat nicht mehr Impfstoff?
Zu Beginn der Verteilung des Impfstoffs reicht die produzierte
Menge nicht aus, um 100 Prozent der Bevölkerung impfen zu
können.
Ist mit der Schließung von Schulen und Kindergärten oder mit
der Verzögerung des Schulanfanges zu rechnen?
So, wie die Situation im Moment auf den Balearen aussieht, ist
damit nicht zu rechnen.
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