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Gerade ist er zurück aus Rumänien, seiner alten Heimat, und hier, in seiner Wahlheimat Mallorca, geht Peter Maffay einmal mehr auf, zwischen welchen Extremen er in seinem Leben ständig hin- und herpendelt: "Jeder Trip ist ein Trip in eine andere Welt - ein Spagat innerhalb von wenigen Stunden." Extreme, "unzumutbare" Bedingungen habe er erneut in Siebenbürgen gesehen: "Keine Müllabfuhr, keine Kanalisation. Die Menschen fristen ihr Leben mit minimalem Einkommen." Und er mischt sich wieder ein: Sein neues Projekt ist ein Kinderheim in Siebenbürgen nach dem hiesigen "Tabaluga"-Konzept, seiner 2000 ins Leben gerufenen Kinderstiftung. "Wir brauchen einen Dialog mit diesen Gesellschaften", sagt er. "Schweigen bringt keine Lösung."

Vielleicht auch ein Grund, warum er sich nun doch - "Ich finde, es gibt hochinteressante Menschen wie Sand am Meer" - zu einer Biografie hat überreden lassen: "Peter Maffay - Auf dem Weg zu mir" heißt sie (nach dem Titel eines seiner Lieder), und erscheint am 20. August (Bertelsmann Verlag).

Ein Datum mit Hintergrund: Zehn Tage später, am 30. August, wird Peter Maffay 60 Jahre alt, in diesem Jahr feiert er zudem sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Autor der Biografie, die zu einem großen Teil auf Mallorca entstand, ist Edmund Hartsch, "ein charismatischer und eigenwilliger Mensch", der ihn - bei Konzerten manchmal rund um die Uhr - begleitet und mit ihm viele "sehr private Gespräche bis in die Morgenstunden, unter anderem in der Bar Español in Pollença" geführt hat.

Das Ergebnis ist ein sehr persönliches Buch, das mit 20 von Peter Maffay persönlich verfassten Texten und vielen Privatfotos das spannungsreiche Leben einer vielschichtigen Persönlichkeit erzählt. Das Eintauchen in die eigene Vergangenheit hat ihn nicht unberührt gelassen, vor allem und immer wieder das "totale Crossover zwischen den Gesellschaften", das ihn prägt, seit der Sohn einer deutschen Mutter und eines ungarischen Vaters 1963 mit den Eltern aus Siebenbürgen nach Mühldorf am Inn ausgewandert ist: "Die Verluste und Defizite werden einem bewusst, genau wie das, was gewonnen wurde."

Mit mehr als 40 Millionen verkauften Tonträgern und zahlreichen Auszeichnungen gilt er als einer der erfolgreichsten deutschen Musiker der letzten Jahrzehnte, politisch-sozial engagiert er sich nicht weniger erfolgreich. "Glückliche Umstände und die Neugier auf die richtige Umgebung" haben ihm dabei geholfen, sagt Peter Maffay, und "die richtigen Menschen, die einen prägen, motivieren und Kraft mit auf den Weg geben".

Und die kann er gut gebrauchen beim ständigen "Crossover": Heute ein Konzert mit Bikern, morgen ein Botschafter-Treff für die Stiftung. Gestern noch auf der Bühne des CCH in Hamburg, heute beim Ziegenmelken auf der Finca. Nichts Besonderes für Peter Maffay, der sowieso mehr von Berufung als von Berufen hält (siehe auch Fragen rechts): "Rock'n'Roller sind große Kinder."< p> Und so betrachtet er das Leben auch als ein "spannendes Schachspiel", bei dem für ihn heute drei "Stränge" im Zentrum stehen: "Familie und Freunde, meine Arbeit als Musiker, und über alles gestülpt die Stiftungsarbeit." Alles zusammen, sagt er, "ein Sessel, auf dem man gut sitzen kann". Womit wohl eher der Sitz einer Harley gemeint ist.