Die Diven der Meere sind in diesem Jahr greifbarer denn je:
Erstmals ist das Regattadorf nicht auf dem entlegenen Dique del
Oeste, sondern mitten in der Stadt, an der Alten Mole (Höhe
Kathedrale) aufgebaut worden. Damit die Crews und vor allem die
Milliardäre, die die Schmuckstücke während dieser Regatta meist
eigenhändig dirigieren, sich nicht durch neugierige Blicke gestört
fühlen, bleiben die Pforten des Seglercamps für alle, die keine
persönliche Einladung besitzen, verschlossen. Ausnahme: Am Samstag,
von 9 bis 13 Uhr, kann jedermann die schwimmenden Schuckstücke aus
allernächster Nähe begutachten.
Sogar den Wettkämpfen kann man sich nähern, erstmals auch vom
Wasser aus: Von Donnerstag bis Samstag kann man der Regatta für 10
Euro pro Person auf Ausflugsbooten folgen, die von 11 bis 16 Uhr
stündlich an der Bar Pesquero (Paseo Marítimo) ablegen. Die besten
Abfahrtszeiten sind laut Veranstalter um 13 und um 16 Uhr, wenn die
Megayachten aus- beziehungsweise wieder in den Hafen einlaufen. Die
Wettkämpfe beginnen jeweils gegen 13 Uhr.
Beim Superyacht Cup handelt es sich um eine Fun-Regatta, sagt
Pressesprecherin Kate Branagh. „Aber natürlich sind die Segler
trotzdem in der Regel sehr ehrgeizig.“ Da die Superyachten alle
sehr unterschiedlich sind (sie messen zwischen 25 und 51'6 Meter
Länge, das Älteste, die „Antara“ wurde 1991 gebaut, das Neueste,
die „Black Pearl“, lief im vergangenen Jahr vom Stapel), wurde eine
Art Handicap wie beim Golfen eingeführt, das sich jeweils aus den
Charakteristika der Yachten ergibt. So startet das langsamste
Schiff zuerst und das schnellste zuletzt. Absicht ist, dass alle
ungefähr zum selben Zeitpunkt die Ziellinie überqueren.
Geboren wurde die Idee für einen solchen Cup 1993: Zwei
ehemalige Yachtkapitäne, Patrick Whetter und Spike Thompson,
wollten für ihre Freunde und Kollegen eine Party organisieren,
bevor die meisten Richtung Karibik aufbrachen, um dort den Winter
zu verbringen. Die Idee, das Fest mit einer Regatta und einer
Preisverleihung zu verknüpfen, lag nahe, und so wurde der erste
„Big Boat Cup“ 1995 mit vier teilnehmenden Yachten veranstaltet.
Daraus hat sich bis heute ein Event entwickelt, das aus dem
Nautikkalender nicht mehr wegzudenken ist. In diesem Jahr hat der
Superyacht Cup mit der Hafenbehörde vereinbart, die Alte Mole in
den kommenden drei Jahren dafür nutzen zu dürfen.
Über die Besitzer der zehn bis 40 Millionen teuren Yachten ist
von der Regatta-Organisation nichts zu erfahren:„Die meisten Eigner
sind bekannte Unternehmer, doch bei diesem Anlass wollen sie gerne
ihre Privatsphäre gewahrt wissen.”
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