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Es sieht nicht gut aus für Real Mallorca. Der Inselklub steckt tief in der Krise und Besserung ist nicht in Sicht. Wie eine bleierne Decke hat sich die Depression über Son Moix ausgebreitet, das Stadtviertel von Palma, in dem der Fußball-Erstligist seinen Sitz hat. Selbst die „Königlichen” von Real Madrid schafften es nicht, zumindest für einen Nachmittag ein wenig Glanz nach Palma zu bringen.

Gerade einmal 17.344 Zuschauer verliefen sich am vergangenen Sonntag im Stadion, als der spanische Fußballmeister zu Gast war und nach einer nüchternen Vorstellung klar mit 3:0 die Oberhand behielt (der Deutsche Christoph Metzelder kam nicht zum Einsatz). Lediglich bei der Ankunft der Stars aus der Hauptstadt am Flughafen von Palma kam so etwas wie Euphorie auf, als Dutzende Fans den Mannschaftsbus von Real Madrid belagerten, um das eine oder andere Autogramm zu ergattern.

Durch die Niederlage wuchs der Rückstand der Inselkicker zum rettenden Ufer auf drei Punkte an. Mittlerweile gerät auch Trainer Gregorio Manzano in die Kritik. Auf der obligatorischen Pressekonferenz nach dem Spiel zeigte er sich bei kritischen Nachfragen dünnhäutig und gereizt. Warum er ausgerechnet gegen den Meister eine Experimentalaufstellung mit drei Innenverteidigern aufgeboten hatte, ließ er unerklärt. Der Versuch war jedenfalls schon nach zwei Minuten gescheitert, als der Niederländer Arjen Robben zum 0:1 traf (die weiteren Treffer erzielten Kapitän Raúl in der 16. und Sergio Ramos in der 65. Minute).

Viele Gründe zur Hoffnung gibt es auch vor den nächsten Spielen nicht. Real Mallorca trifft nun zunächst auf den FC Villarreal, eines der spielstärksten Teams der Liga (Sonntag, 18. Januar, 17 Uhr), bevor dann am Wochenende 24./25. Januar der FC Valencia nach Palma kommt. Den in dieser Saison bisher gezeigten Leistungen zufolge wird für Real Mallorca auch in diesen Spielen gegen die beiden Spitzenteams nicht viel zu holen sein.

Aber nicht nur sportlich läuft es derzeit unrund. Weiterhin ist die Zukunft des Klubs ungewiss, nachdem Hauptanteilseigner Vicenç Grande sein Firmenimperium in die Pleite geführt hat. Der Verkauf der Anteile scheint nun endgültig gescheitert zu sein. Nach den anderen Interessenten hat nun auch der Engländer Freddy Shepherd Presseberichten zufolge Abstand vom Kauf des Klubs genommen. Real Mallorca soll mit mehr als 50 Millionen Euro verschuldet sein. Grande ist mittlerweile vom Amt als Präsident zurückgetreten. Am 30. Januar soll ein neuer Klubchef be-nannt werden. Dabei dürfte der Verwalter der Grande-Insolvenz jedoch ein Wörtchen mitreden wollen.