Das werden wahre Miró-Festspiele: Am 25.
Dezember jährt sich der Todestag des großen katalanischen
Künstlers, der sein halbes Leben auf Mallorca verbrachte, zum 25.
Mal. Den Auftakt von Ausstellungen, Theater und Musik macht das
Museum Es Baluard mit einer großen Schau von rund 120 Plakaten von
Joan Miró, die am 18. Dezember eröffnet wird. Sie stammen aus
verschiedenen Zeiten und wurden zu ganz verschiedenen Anlässen
gefertigt. Oft in Zusammenarbeit mit Freunden, mit dem Architekten
Josep Lluís Sert, der für Miró ein Atelier baute, mit den
Keramikkünstlern Llorens Artigas oder Joan Gardy Artigas.
Die Plakate zeigen auch Mirós Liebe zu den anderen Künsten – zu
Musik, Tanz und Theater. Und sogar zum Sport. In diesem
Zusammenhang gab sich Miró, der sonst ein Weltbürger war, ganz und
gar als Katalane und unterstützte mit seiner Kunst den Fußballklub
Barça oder ein Radrennen in Katalonien.
Er schuf Plakate für seine eigenen Ausstellungen, wie etwa in
der Sala Pelaires, in der Galerie 4 Gats oder in der Lonja. Die
Exponate, so die Direktorin des Museums Es Baluard, Cristina Ros,
kommen aus Privatsammlungen, von Galerien und Museen und aus
öffentlichen Ämtern.
Natürlich wird dieses Datum im großen Stil in der Stiftung Pilar
und Joan Miró begangen. Hier wird eine Ausstellung zum Thema Miró
und das Bild der Frau in seiner Kunst am 20. Dezember eröffnet:
„Miró. Evocació de la imatge femeni na.“ Wie die Direktorin der
Miró-Stiftung, Magdalena Aguiló, erklärte, reichen die Exponate aus
der ganz frühen Zeit ab 1918 bis zur Zeit kurz vor Mirós Tod.
Etliche der Werke, die aus dem Fundus der Stiftung, der Erben, aus
privaten und öffentlichen Sammlungen sowie aus dem Museum für
Moderne Kunst in Valencia stammen, sind auf Mallorca niemals zuvor
zu sehen gewesen.
Die Theatertruppe „La Claca“ bringt ein Theaterstück „Al foc, el
Merma“. „El Merma“ ist eine Kunstfigur, die Miró gemeinsam mit dem
Direktor von „La Claca“, Joan Baixas, im Jahr 1978 schuf und das in
Palma im Teatre Principal uraufgeführt wurde. Zum gleichen Thema
gibt es auch einen Straßenumzug, bei dem nachgemachte Pappfiguren
und Schwellköpfe durch die Straßen getragen werden. Am nächsten Tag
werden sie wie in der Tradition der „Fallas“ verbrannt. „Miró
Promenade“ heißt ein getanztes Konzert des „Ensemble Sigma Project“
am 20. Dezember. Die Choreografie beruht auf Musik der
Lieblingskomponisten von Miró: Edgar Varèse, Stockhausen, John
Cage, Eric Satie, György Ligeti. Das Projekt wurde eigens für die
Feierlichkeiten in der Miró-Stiftung entwickelt.
Am 19. Dezember werden bei einer Gala im Stadttheater von Artà
Preise des Verbandes „Obra Cultural Balear“ vergeben; außerdem wird
das Faksimilie der Zeitschrift „El Mirall“ aus dem Jahr 1993
vorgestellt. Die Ausgabe jenes Jahres war fast ausschließlich Miró
gewidmet.
Die Kulturbeauftragte des Inselrates, Joanna Lluísa Mascaró,
kündigte eine Wanderausstellung durch Dörfer und Städte Mallorcas
an, die die Arbeit des Künstlers und der Miró-Stiftung
dokumentiert. Am Tag der Ausstellungseröffnung in der Stiftung
finden in verschiedenen Kulturzentren in den Außenbezirken Palmas
Workshops für Kinder und Erwachsene zu Mirós Skulpturen statt.
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