Zahlreiche Sportler aller Altersklassen aus
der ganzen Welt treffen sich am Sonntag, 19. Oktober, in Palma zum
TUI-Marathon. Die Veranstalter rechnen mit ungefähr 6000
Teilnehmern. Damit spielt der TUI-Marathon im Reigen der großen
Städte-Marathons (wovon die Veranstaltung in New York die größte
mit knapp 40.000 Teilnehmern ist) keine große Rolle. Allerdings ist
gerade das für viele Sportler ein Grund, mitzulaufen. "Da keine
professionellen Topläufer verpflichtet werden, haben auch die die
Hobby- und Freizeitläufer eine Chance, vorne mitzulaufen", so Marc
Jörgens. Der Sieger der beiden vergangenen Events in Palma hält mit
knapp zwei Stunden und 31 Minuten den Streckenrekord und war 2005
zum ersten Mal mitgelaufen, "weil ich auch unabhängig vom Marathon
sowieso gerne auf der Insel bin. So kann ich das eine mit dem
anderen verbinden".
Bis zum Ende vergangener Woche hatten sich knapp 4000 Leute
angemeldet, erwartungsgemäß tragen sich jedoch noch viele Läufer
kurzfristig in die Listen ein. Zu diesen "Spontan-Läufern" gehört
auch Marc Jörgens, der sich erst am Wochenende in die
Teilnehmerlisten einträgt und dann seinen siebten Marathon mitläuft
(drei davon auf Mallorca).
Im Jahr 2004 war der Reisekonzern noch Hauptsponsor des Events,
seit 2005 ist die TUI Veranstalter. "Weil wir in einer unserer
Haupt-Destinationen Tourismus und Sport zusammenbringen wollten",
so Katharina Mommertz, Mitverantwortliche für die Durchführung des
Marathons bei der TUI. "Außerdem ließ sich das hervorragend mit dem
Reisegeschäft verknüpfen." So bietet der Konzern sogar exklusive
"Marathon-Reisepakete" an, von denen nach Auskunft des Unternehmens
nahezu alle ausgebucht seien.
"Die Läuferzahl und die Anzahl verkaufter Reisepakete sind Jahr
für Jahr gestiegen", bewertet Mommertz die Entwicklung positiv. Sie
verweist zudem auf den Marketing-Charakter des Events: "Jeder
Läufer bringt mit der Marke TUI ein Erlebnis in Verbindung."
Ursprünglich sei zwar auch geplant gewesen, "die
auslastungsschwächeren Zeiten damit auszugleichen", inzwischen
achte man bei der Ansetzung des Termins aber darauf, dass er an
einem Datum stattfindet, das in vielen deutschen Bundesländern in
die Herbstferien fällt.
Denn die große Mehrzahl der Läufer kommt aus Deutschland (knapp
3000), doch auch aus der ganzen Welt reisen die Sportler an.
Aus 38 Ländern insgesamt kommen die Teilnehmer. So nehmen
Laufbegeisterte aus Taiwan, Venezuela, Kolumbien, Australien,
Neuseeland, Südafrika oder Kenia eine Reise von teilweise mehreren
Tausend Kilometern auf sich, um die 42 Kilometer durch Palma
mitzulaufen.
Auch die deutsche Inselprominenz lässt es sich nicht nehmen, im
Rahmen dieses Spektakels sportlich mitzumischen. So hat
Schlagersänger Mickie Krause seine Teilnahme angekündigt und auch
der "König von Mallorca", Jürgen Drews, läuft mit. Dieser gab 2005
in Palma sein Marathon-Debüt und kam nach fünf Stunden und knapp
zehn Minuten im Ziel an. Drews und der bekannte Laufkolumnen-Autor
Achim Achilles haben den diesjährigen Lauf in Palma bereits zu
ihrem persönlichen "Kampf der Giganten" hochstilisiert.
Das größte Lauf-Event der Insel hat in seiner jungen Geschichte
auch schon einige Schlagzeilen gemacht. 2005 lief der blinde
Paralympics-Goldmedaillengewinner Henry Wanyoike (Kenia) beim
Halbmarathon mit. Nachdem sein Führer wegen Seitenstechen abbrechen
musste, sprang spontan der deutsche Läufer Hannes Schmidt ein und
geleitete Wanyoike ins Ziel, gemeinsam belegten die beiden den
dritten und vierten Platz.
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