Alle lieben sie, diese kleinen Häppchen – so
appetitlich und lecker sind sie anzusehen, Völlerei im
Miniaturformat. Beliebt sind die Tapas bei Spaniern wie
ausländischen Gästen gleichermaßen. Aber sind sie eigentlich auch
typisch für Mallorca? Das „Tapeo“, wie die Spanier die Gewohnheit
nennen, hintereinander eine Reihe von Bars aufzusuchen und sich
dort jeweils mit einem Getränk und einer kleinen Speise zu stärken,
hat auf der Insel keine Tradition.
Allerdings bestimmt auch hier die Nachfrage das Angebot – und
die Nachfrage ist enorm. Zahlreiche Lokale bieten mittlerweile
Tapas an, besonders gefördert werden die Miniportiönchen aber durch
die Messe TaPalma, die 2005 ins Leben gerufen wurde. Damals
beteiligten sich 27 Restaurants, bei der Ausgabe der diesjährigen
Messe werden es 41 Lokale sein. Tapas sind schwer in Mode – letztes
Jahr kamen rund 30.000 Besucher, um sich daran zu laben. In diesem
Jahr verteilen sich die teilnehmenden Lokale auf vier Routen (siehe
rechts).
Außen ist das Lokal mit einem TaPalma-Fähnchen gekennzeichnet –
drinnen muss mindestens die Hälfte des Raumes dem Tapas-Verzehr
vorbehalten sein. Jedes Lokal bietet eine andere Tapaskreation
(zwischen ein und zwei Euro) an. Die TaPalma läuft vom 8. bis 12.
Oktober, alle teilnehmenden Lokale haben in dieser Zeit einheitlich
zwischen 12.30 und 16 sowie von 19.30 bis 24 Uhr geöffnet. Wie sich
die Tapaskultur in Spanien entwickelte, ist Legende.
Die einen erzählen, König Alfons X. von Kastilien habe aufgrund
gesundheitlicher Aspekte angeordnet, Wein nur in Begleitung einer
Speise zu servieren. Andere Quellen sagen, die Tapa – was übersetzt
Deckel heißt – habe sich aus einem Stück Brot entwickelt, das auf
das Weinglas gelegt wurde, um zu verhindern, dass Insekten
hineinfliegen.
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