Mallorca ist, so sollte man annehmen, der ideale Ort für
Charity-Veranstaltungen. Hier leben viele Menschen, die von ihrem
Wohlstand etwas abgeben können, ohne selbst auf etwas verzichten zu
müssen. Und nicht wenige von ihnen haben auch noch die notwendige
Zeit, einen Benefiz-Event auf die Beine stellen zu können. Dass es
nicht ganz so einfach ist, zeigt der Fall von „Playing for
Good”.
Nach allem, was wir bislang wissen, ist bei dem Mega-Event
einfach nicht genug hereingekommen, um die vorab gemachten
Versprechungen zu halten. Außer Spesen – offenbar in Millionenhöhe
– nichts gewesen. In der Folge mussten und müssen die Initiatoren
die „Spenden” aus eigener Tasche finanzieren. Es geht nach dem
bisherigen Sachstand also nicht darum, dass jemand in die Kasse
gegriffen hätte.
Tatsache ist jedoch, dass Aspanob zugesagte Gelder noch nicht in
vollem Umfang erhalten hat. Der Konflikt mag sich lösen lassen,
doch der Imageschaden ist schon perfekt. Denn das Geschäft mit den
Spenden ist ein sehr sensibles. Wie oft hören wir von
Spendenunwilligen das Argument, dass das Geld ja eh versickere. Das
mag vorgeschoben sein. Aber fatal, wenn solche Vorurteile Nahrung
erhalten – siehe Unicef-Skandal. Charity muss ultrasauber sein,
sonst bekommen das alle anderen, die Hilfe organisieren, zu spüren.
In Zeiten der Krise, in denen Otto Normalverbraucher ohnehin
Probleme hat, über die Runden zu kommen, erst recht.
Was bedeutet das auf Mallorca? Dass man auf dem Teppich bleiben
sollte. Es muss nicht die mega-geile Veranstaltung von Weltrang
sein, um Geld für einen guten Zweck zu erwirtschaften – obwohl wir
Medien allzu gerne auf diesen Zug aufspringen. Mea culpa.
Beispiele für vorbildliche Events gibt es genug auf
Mallorca:Golfen mit Herz, Robert-Windsor-Charity, Benefiz-Konzerte
von Josef Egger, die Golf-Turniere von Unternehmen – die Liste ist
lang. Da weiß man, was man hat. Und schauen Sie mal auf unsere
Seite 39: Das Restaurant Gala veranstaltet einen Show-Abend. Der
Reinerlös von 1800 Euro für den Tierschutz wird durch spontane
Spenden auf 15.000 erhöht. Einfach (und) klasse.
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