Zwischenzeitlich konnte einem angst und bange werden um Real
Mallorca. Vier Leistungsträger aus der Mannschaft, die in der
vergangenen Saison den siebten Tabellenplatz erreicht hatte, haben
den Klub verlassen. Namhafte Neuzugänge waren dagegen die Ausnahme.
Erst in der vergangenen Woche vermeldete der Klub dann die Einigung
mit zwei weiteren Spielern, die den Abgang von Dani Güiza
(Torschützenkönig der vergangenen Saison) und Ariel Ibagaza (einer
der Topvorbereiter der Liga) ausgleichen sollen: Von Atlético
Madrid kommt der brasilianische Mittelfeldspieler Cléber Santana,
von Athletic Bilbao wechselt Stürmer Aritz Aduriz nach Palma.
Kontinuität gibt es demnach nur auf der Trainerbank. Gregorio
Manzano geht in seine vierte Saison hintereinander, insgesamt ist
er im fünften Jahr bei Real Mallorca. Der Andalusier versteht es,
aus geringen Mitteln viel zu machen – das hat er bereits bewiesen.
Nur um einen Punkt verpasste der Klub in der vergangenen Saison die
Qualifikation für den Uefa-Cup. Dabei legt Manzano Wert auf eine
kompakte Spielweise und intelligente, ballsichere Spieler. Das ganz
große Spektakel ist bei Real Mallorca unter seiner Leitung nicht an
der Tagesordnung, wohl aber dem Ergebnis nach erfolgreicher
Fußball. Obendrein scheint ihm eine Mischung aus jungen und
erfahrenen Kickern gelungen zu sein.
Der als künftiger Star gehandelte José Manuel Jurado aus Real
Madrids Ta-entschmiede führt die aufstrebende Riege an, während
Rückkehrer Pep Lluís Martí seine beim FC Sevilla auf
internationaler Bühne erworbene Routine einbringen dürfte.
Zum Auftakt stellt der Inselklub gleich den deutschen Torhüter
Timo Hildebrand auf die Probe: Real Mallorca tritt am Samstag, 30.
August, beim FC Valencia an (Anstoß 22 Uhr). Der balearische
Regionalsender IB3 überträgt live. Für Hildebrand dürfte es gleich
die erste Bewährungsprobe bei seinem Kampf zurück ins Tor der
deutschen Nationalmannschaft sein – vorausgesetzt, er kann seinen
neuen Konkurrenten verdrängen.
Vermutlich erst nach dem Saisonstart wird eine Entscheidung über
die Zukunft des Inselklubs fallen. Ob der Engländer Paul Davidson
für 40 Millionen Euro das Anteilspaket von Vicenç Grande kaufen
darf, ist noch unklar. Derzeit prüfen die Insolvenzverwalter des in
Geldnöte geratenen mallorquinischen Bauunternehmers den Deal.
Mit viel Spannung erwartet Fußball-Spanien aber vor allem das
Duell der beiden Topteams aus Barcelona und Madrid. Nachdem sich
Real in der vergangenen Saison souverän durchsetzen konnte und
Barça kaum zur Gegenwehr fähig war, zeichnet sich nun wieder ein
knapperes Rennen um den Meistertitel ab. Immerhin haben die
Katalanen mehr als 60 Millionen Euro in neue Spieler investiert.
Alexander Hleb (kommt von Arsenal London), Dani Álves und Seydou
Keita (beide vom FC Sevilla) sollen den Rückstand gegenüber dem
ewigen Rivalen aus der Hauptstadt verkürzen helfen.
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