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Eingebrochene Besucherzahlen im Juli, Verkäufe von Hotels und Bars, ein Aktionsprogramm der spanischen Zentralregierung zur Ankurbelungen des Tourismus – das sind alles Anzeichen, dass das Geschäft mit den Urlaubern angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung längst nicht mehr so rund läuft wie zu wünschen wäre.

Im Tourismusministerium in Madrid tagten ungeachtet der Ferienzeit die obersten Behörden- und Verbandsvertreter wie Minister Miguel Sebastián und Staatssekretär Joan Mesquida aus Mallorca, um Maßnahmen zu beschließen, wie der Tourismus nach Spanien in diesem Herbst und Winter gefördert werden könnte.

Parallel dazu planen Sebastián und die balearische Arbeitsministerin Margarita Nájera einen Vorstoß in Brüssel, um in diesem Winter rund 100.000 Urlauber aus ganz Europa für einen Aufenthalt auf den Inseln zu gewinnen. Details zu diesem Subventionsprojekt wurden nicht genannt. Allerdings solle jeder in das Urlaubsprogramm investierte Euro sich auf den Inseln in doppelter Münze auszahlen, durch Einnahmen bei der Mehrwertsteuer und Einsparungen bei den Arbeitslosenzahlungen.

Im Juli brach das Aufkommen der Touristen in Spanien im Vergleich zum Vorjahresmonat um acht Prozent ein. Auf den Inseln betrug der Rückgang nach Behördenangaben 2'2 Prozent. Der Anteil der deutschen Urlauber auf den Balearen sank im Juli um 3'6 Prozent.

In den ersten sieben Monaten hatten die Urlauberzahlen in Spanien um 0'2 Prozent auf 33'7 Millionen zugelegt. Auf den Inseln betrug der Zuwachs 0'9 Prozent, auf 5'8 Millionen Besucher.

Unterdessen stehen Hotels und Lokale zum Verkauf wie seit 1993 nach Ende der Golf-Krise nicht mehr, berichtete die spanischen Tageszeitung „Ultima Hora”. Die Preise liegen bei den Hotels zwischen drei und 20 Millionen Euro.

Die Übernachtungspreise auf den Inseln verteuerten sich im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat im Schnitt um 9'6 Prozent.