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So manchen Badeurlaub haben sie schon vermiest, die fiesen Glibbertiere aus dem Meer. Im Sommer wird Mallorca oft von Quallenschwärmen heimgesucht, die bei Hautkontakt unangenehme Verbrennungen verursachen. In diesem Jahr aber ist die große Quallenflut bislang ausgeblieben. "Es sind bisher kaum Quallen vor Mallorcas Küste aufgetaucht", so ein Sprecher des balearischen Umweltministeriums. Die Besatzungen der 39 Boote, die im Auftrag des Ministeriums Müll und im Sommer auch Quallen aus dem Wasser fischen, bestätigen den Befund, so der Sprecher. "Es werden so wenige Quallen aus dem Meer gefischt, wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die Panik ist unbegründet." In der vergangenen Woche hatten Presseberichte für Aufsehen gesorgt, denen zufolge vor Mallorcas Küste große Mengen Quallen gesichtet worden seien. Umweltschützer waren in balearischen Gewässern unterwegs und sichteten vier große Quallenschwärme. Überfischung und zunehmende Erwärmung des Wassers seien Schuld an der Plage. Zeitgleich veröffentlichte das balearische Gesundheitsministerium auf seiner Internetseite Hinweise, wie Badende sich gegenüber Quallen verhalten sollen.

Medien in Deutschland hatten die Meldungen aufgegriffen und zu Überschriften nach dem Motto "Quallenplage auf Mallorca" fehlgedeutet. Denn die Schwärme befanden sich auf offenem Meer und in welche Richtung sie ziehen, hängt von den Wetterbedingungen ab. Und diese scheinen Mallorca derzeit zu begünstigen. Die Tipps zur Behandlung von Verbrennungen wiederum veröffentlicht das Gesundheitsminsiterium in jedem Jahr routinemäßig zum Hauptferienmonat August. Auch beim Roten Kreuz, das an den Stränden der Insel die Erste Hilfe organisiert, sind bisher keine Häufungen von Verbrennungen durch Quallenkontakt bekannt geworden.

Einigkeit herrscht darüber, dass unter anderem die starken Regenfälle im Frühjahr die Quallen von Mallorca fern gehalten haben. Je höher der Süßwassergehalt in Küstennähe ist, desto weniger Quallen nähern sich. Dass die Insel nun für den Rest des Sommers verschont bleibt, kann aber niemand garantieren.