Der hohe Ölpreis bereitet Mallorcas Fluggesellschaften Probleme.
Bei der Krise ums Kerosin soll die Politik helfen. Der Verband der
Airlines in Spanien (AECA) forderte bei seiner Tagung am
vergangenen Freitag in Palma ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um die
Kostenexplosion für Unternehmen abzumildern. „Wir erleben derzeit
die schwerste Krise seit dem Golfkrieg und den Terroranschlägen des
11. September”, sagte Verbandspräsident Felipe Navío.
Die AECA-Fluggesellschaften – unter ihnen Air Berlin –
formulierten bereits Anfang Juli einen Notfallplan mit 22
Vorschlägen an die Adresse der spanischen Regierung – ohne bislang
eine Antwort erhalten zu haben. Die Airlines fordern unter anderem
eine Absenkung der Gebühren für die Nutzung der staatlichen
Flughäfen. Ähnlich wie bei den spanischen Hochgeschwindigkeitszügen
AVE solle der Staat die Kosten für die Sicherheitskontrollen
stärker bezuschussen. Sinkende Preise beim Flugbenzin will der
Verband durch mehr Wettbewerb unter den Mineralölversorgern auf den
Flughäfen gewährleistet sehen.
Einsparungen erhoffen sich die Airlines durch eine Reform der
Flugsicherung am spanischen Himmel sowie durch die Schaffung eines
europäisch einheitlich kontrollierten Luftraums. (Das ist eine alte
Forderung, die auch vom Bundesverband der deutschen
Fluggesellschaften erhoben wird.)
Etwa die Hälfte aller Betriebskosten der Airlines fielen extern an,
für Flughafen- und Sicherheitsgebühren sowie Kerosin, das allein 35
Prozent ausmache, sagte Navío.
Unterdessen erproben Airlines, die auf Mallorca starten und
landen, teils unterschiedliche Konzepte, um den Herausforderungen
zu begegnen. Die in starke Turbulenzen geratene Spanair
beabsichtigt mit 1100 Stellen gut ein Drittel ihrer Belegschaft
abzubauen. In Palma sind rund 500 Mitarbeiter von den
Stellenstreichungen betroffen. Langjährig Beschäftige genießen
höheren Kündigungsschutz.
Der irische Billigflieger Ryanair wiederum will seinen Betrieb
in Palma in den flugschwachen Monaten November und Dezember ruhen
lassen. Palmas Airport Son Sant Joan sei von seinen Gebühren her
einer der teuersten Flughäfen in Spanien, kritisierte ein
Sprecher.
Son-Sant-Joan-Marktführer Air Berlin sorgte zu Wochenbeginn für
Schlagzeilen in Deutschland: Dem Unternehmen drohe die Pleite,
behaupteten einzelne Analysten. Die Airline wehrte sich und
dementierte. In der Woche zuvor hatte Air Berlin einen Ausbau ihrer
innerspanischen Verbindungen angekündigt.
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