Was man sonst nur aus Actionfilmen à la Hollywood kennt, war
hinter den gesichertern Mauern des Gefängnisses von Palma zwei
Jahre lang Wirklichkeit. Mit Mafia-Methoden sollen mehrere Beamte
des Strafvollzugs sowie einer der Gefängnisärzte die Inhaftierten
drangsaliert und Drogenhandel im Gefängnis betrieben haben. Wegen
des Verdachts der Korruption, der Nötigung, der Körperverletzung
und weiterer Delikte sind fünf Beamten Ende vergangener Woche
festgenommen worden.
Im Laufe der Ermittlungen wurden sechs weitere Gefängnisinsassen
in Gewahrsam genommen. Sie gelten als Vertrauensleute der
Mitarbeiter und agierten als Handlanger beim Handel mit Drogen und
verbotenen Ojekten wie Handys. Wer die Bande denunzieren wollte,
dem wurde von Helfershelfern aus dem kriminellen Milieu mit Gewalt
gedroht. Selbst Mitarbeiter des Gefängnisses wurden in ihren
Privatwohnungen „besucht” und eingeschüchtert. Dem Direktor des
Knasts ging per Post das blutige Herz eines Lamms zu.
Der Arzt wiederum soll Blutproben manipuliert haben. Eine
schwangere Gefangene soll so eingeschüchtert worden sein, dass sie
ihr Kind verlor. Die Ermittlungen dauern an. Im Gefängnis von Palma
sitzen 1800 Gefangene, schieben rund 400 Beamte Dienst.
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