Erst mal ganz in Ruhe einen schönen Café con
leche im Restaurant "Flanigan" genießen: Mit gewohnt royaler
Gelassenheit erschien Juan Carlos am Dienstag mit einer Handvoll
Segelfreunden zum Start der 14. "Breitling"-Regatta an der
Hafenpromenade von Portals Nous. Nicht ganz so relaxed dürfte der
spanische König auf die angekündigte "Schmuse-Attacke" von
Venezuelas Präsident Hugo Chávez reagiert haben, der ihn am
Freitag, 25. Juli, in seiner Sommerresidenz auf Mallorca besuchen
wird.
Kurzer Rückblick: Auf dem Iberoamerika-Gipfel im vergangenen
November in Chile lieferten sich Juan Carlos und Chávez einen
heftigen Schlagabtausch, nachdem der linksnationale Staatschef die
Rede von Ministerpräsident Zapatero mehrfach unterbrochen und
Spaniens Ex-Regierungs-chef José María Aznar wiederholt als
"Faschisten" beleidigt hatte. Der darauf folgende Königsspruch
"Porque no te callas?" ("Warum hältst du nicht den Mund?") ging
inzwischen nicht nur als geflügeltes Wort in die Geschichte ein,
sondern wurde als Liedgut und Handy-Klingelsound sogar mehrfach
vertont. Nun also will der redselige Präsident demonstrativ Frieden
schließen: "Ich würde Dich gerne umarmen," soll der venezolanische
Staatschef in seiner wöchentlichen Radioshow "Aló Presidente"
angekündigt haben. "Aber Juan Carlos, du weißt, ich werde nicht den
Mund halten."
Die diplomatischen Verwicklungen von damals gelten zwar
inzwischen als ausgeräumt - Spanien und Venezuela legten die
Staatskrise bereits im Mai bei einem EU-Lateinamerikagipfel in Lima
bei -, dennoch blickt die Welt mit Spannung auf die erneute
Begegnung von Juan Carlos und Chávez, diesmal auf mallorquinischem
Boden.
Zuvor allerdings lässt sich der spanische König den Wind erst
einmal auf seiner Segelyacht "Bribón" kräftig um die Nase wehen.
Nachdem er gemeinsam mit Doña Sofía am Samstag im Militärbereich
von Palmas Flughafen Son Sant Joan vom balearischen
Ministerpräsidenten Francesc Antich, Parlamentspräsidentin Maria
Antònia Munar, Palmas Bürgermeisterin Aina Calvo und weiteren hohen
Polit-Vertretern begrüßt worden war, wurde der leidenschaftliche
Segler schon tags darauf an Bord seiner "Bribón" gesichtet: Sein
Ankunfts-Outfit - das dunkle Jackett mit gestreifter Krawatte zur
hellen Hose bot das perfekte modische Pendant zum elegant hellen
Hosenanzug von Doña Sofía - hatte er mit sportlicher Segelkleidung
und rotem Käppi getauscht.
Mit Kameras bewaffnet strömten Touristen wie Einheimische nach
Portals Nous, um Juan Carlos abzulichten - der Rest der
Königsfamilie wird bereits sehnlichst erwartet. Während mit der
Ankunft von Kronprinz Felipe und Ehefrau Letizia mitsamt
Töchterchen Leonor und Sofía in Kürze gerechnet wird, dürfte sich
die Anreise der Herzöge von Palma verzögern, da sich Infantin
Cristina für humanitäre Zwecke am Dienstag auf eine Reise nach
Indien begeben hat. Die in Trennung lebende Elena wird wohl erneut
allein kommen - schon im vergangenen Jahr fehlte Noch-Ehemann Jaime
de Marichalar auf dem offiziellen Familienfoto. Dafür hält sich das
Gerücht, wonach der niederländische Thronfolger Prinz Willem
Alexander mit Gattin Máxima vom Prinzenpaar nach Mallorca
eingeladen worden sei. Royal wird's somit also allemal.
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