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Freitag der 13. war kein guter Tag für Gennadios Petrov. Am frühen Morgen, als er noch im Bett liegt, stürmt plötzlich ein Sondereinsatzkommando der Polizei in seine Villa, die in der Luxussiedlung Sol de Mallorca direkt über den Felsen liegt. Mit gezogenen Waffen überwältigen die Beamten den Mann, der einer der führenden Köpfe der russischen Mafia sein soll. Wenig später rast ein weiteres Sonderkommando durch Palmas Innenstadt und stoppt in der Calle Aragón, direkt vor Haus Nummer 39, in dem die Immobilienfirma Balear 2001 SL ihre Büroräume hat. Passanten bleiben ungläubig stehen, angesichts mehrerer vermummter Polizisten, die großkalibrige Maschinengewehre im Anschlag halten. Es handelt sich um die "Operation Troika" - eine landesweite Aktion gegen die kriminelle russische Organisation. Auch in Málaga, Alicante und Madrid finden zeitgleich Razzien statt. Insgesamt verhaftet die Polizei an diesem Tag 20 Personen.

Gennadios Petrov lebt seit mehreren Jahren auf der Insel und scheint hier die Früchte seiner zwielichtigen Geschäfte zu genießen. Seine 1000-Quadratmeter-Villa in Calvià wurde erst kürzlich fertiggestellt. Im Inneren fanden die Beamten Luxus pur, Treppen aus teuerstem Marmor und wertvolle Bilder (unter anderem einen Miró), wie die spanische Tageszeitung Ultima Hora zu berichten weiß. Zu Petrovs Fuhrpark gehören mehrere Luxuslimousinen.

Der unscheinbare Mann gilt als einer der Anführer der russischen Mafia. Aus der Ferne soll er die Fäden gezogen haben. Mord, Bestechung, Körperverletzung, Erpressung, Drogenhandel und Schmuggel gehören zum Alltagsgeschäft der kriminellen Organisation. Petrov selbst, der wie die anderen Verhafteten weiter im Gefängnis sitzt, hat sich offenbar auf Mallorca aber nichts davon zuschulden kommen lassen.

Deshalb wirft ihm die spanische Staatsanwaltschaft nun Steuerhinterziehung vor. Petrov soll das ergaunerte Geld hier mit Hilfe einer Briefkastenfirma gewaschen haben und dabei Millionen am Fiskus vorbeigeschleust haben. 2'8 Millionen Euro beträgt die Steuerschuld, so der zuständige Untersuchungsrichter, bei dem es sich um keinen Geringeren als Baltasar Garzón handelt. Der Richter aus Madrid hat internationale Bekanntheit erlangt, als er im Jahr 1998 einen Haftbefehl gegen den ehemaligen chilenischen Diktator Augusto Pinochet ausstellte und so dessen Verhaftung in London ermöglichte. Zu ersten Befragungen der Beschuldigten um Gennadios Petrov war Garzón nun extra nach Mallorca gereist.

Spaniens Generalstaatsanwalt Cándido Conde-Pumpido erklärte, durch die Operation Troika sei die Russen-Mafia in Spanien zerschlagen.