Eine Messe wie keine andere: Elegante Yachten und urige Llaüts
liegen in trauter Nachbarschaft an der Alten Mole, zu Füßen der
mächtigen Kathedrale. Die Sonne treibt ihr funkelndes Spiel mit dem
Wasser und dem Goldschmuck geldschwerer Kundschaft.
Und auch die Augen der "normal"-betuchten Messebesucher funkeln:
Seit 25 Jahren ist der "Salón Náutico Internacional de Palma" wie
ein Wunschbaum für kleine und große Bootsträume. Wer ein wirksames
Putzmittel für sein Boot sucht, oder ein Schlauchboot passend zur
neuen Angel, wird hier fündig. Wer sich endlich zwischen Kajak oder
Kanu, zwischen Charterurlaub mit oder ohne Skipper, zwischen Bikini
oder Badeanzug, Außen- oder Inborder entscheiden möchte, für den
ist die Palma Bootsschau in ihrer großen Vielfalt genau das
Richtige. Willkommen sind hier übrigens auch die, die "nur mal
gucken" wollen - irgendwann, dass wissen die Aussteller -
irgendwann erfüllen auch diese Messebesucher sich den Traum vom
eigenen Boot.
1000 verschiedene Typen stehen zur Wahl, vom
aufblasbaren Zwei-Meter-Schlauchboot bis zur 35-Meter-Luxus-Yacht.
In der Cafeteria gegenüber dem Museum Es Baluard sind sich beim
Cortado oder Vino Tinto alle in stummer Übereinkunft mit ihrer
Glücksfee darin einig, dass es sich in keiner Küstenstadt Europas
so gut davon träumen lässt, ein Boot zu besitzen - und es gibt auch
keinen schöneren Ort als diesen, um sich den Traum zu erfüllen.
In diesem Jahr feiert die Messe (26. April bis 4. Mai) sich
selbst, und die Veranstalter haben der Jubilarin ein umfassendes
Lifting verordnet. Und man glaubt es kaum: Schon in den letzten
Jahren schien die Ausstellung schier aus allen Nähten und
Liegeplätzen zu platzen und dennoch gelang es den Organisatoren der
balearischen Messegesellschaft auch in diesem Jahr wieder, weitere
Ausstellungsfläche und Meerwasserfläche aus der Moll Vell
herauszupressen. Eine Umorganisation der bestehenden Fläche soll
dies möglich machen und eine Kooperation mit der
Fischereigenossenschaft San Pedro, die auch in diesem Jahr ihre
historisch verbrieften Plätze räumt. Ein 1200 Quadratmeter großes
Geschenk der Fischer zum 25. Geburtstag, das einen neuen
Schwimmsteg ermöglicht mit Platz für weitere 25 Yachten.
Damit, so die Messegesellschaft, komme man den Wünschen vieler
Aussteller nach. Insgesamt 680 Aussteller sollen es dieses Jahr
sein, die das Silberjubiläum mitfeiern. Über 300 Boote aller
Klassen und Typen bis zu 35 Meter wollen sie im Wasser zeigen,
weitere Hunderte in den Zelten auf der Mole und außerdem alles, was
Menschen brauchen, die mit oder ohne Boot auf dem Meer unterwegs
sein wollen.
Das Geschäft mit den Booten und den Träumen, die damit einher
schaukeln, "brummt" derzeit auf Mallorca. Der Nautiktourismus
erwirtschaftete auf den Balearen im Jahr 2007 eine Summe von 527'21
Millionen Euro, das bedeutet eine Steigerung von 14'5 Prozent
gegenüber 2006 (460'35 Millionen) und sage und schreibe 43'8
Prozent gegenüber 2002, als man am Ende der Saison 366'39 Millionen
Euro in den Kassen zählte. Etwa 120 Euro gibt demnach ein
"Nautiktourist" pro Tag auf der Insel aus, nur sechs davon muss er
am Messeeingang gegen die Eintrittskarte eintauschen.
Apropos Eingang: Auch an Land wird umgeordnet und mehr Platz
freigeschaufelt, ein zweiter, neuer Eingang, direkt gegenüber dem
Museum Es Baluard wird dadurch möglich, diesmal auch ausgerüstet
mit der nötigen Technik zur Akkreditierung von Ausstellern und
deren Gästen. Das Haupteingangszelt, das zuvor direkt gegenüber dem
Gebäude der Hafenbehörde lag, wird in diesem Jahr auf dem Parkplatz
des La Lubina aufgeschlagen - auch das schafft mehr neue und besser
geordnete Ausstellungsflächen. Alles in allem soll die
Umorganisation auch den technischen Anforderungen gerecht werden,
die heute einen Flohmarkt von einer Internationalen Messe
unterscheiden.
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