Zwei Jahre nach den ersten geheimnisvollen
Ankündigungen steht jetzt fest: Betreiber des geplanten Luxushotels
Cap Vermell wird er US-amerikanische Hotelkonzern Hyatt. Die
projektierte Fünf-Sterneplus-Herberge in den Bergen bei Capdepera
wird ein Park Hyatt Hotel werden, sagte ein Sprecher der
Projektentwicklungsgesellschaft "Proyectos y Desarrollos
Urbanísticos Cap Vermell S.L.", die in direkter Nachbarschaft zu
dem Hotelvorhaben derzeit ein Resort mit Luxusvillen realisiert
(siehe MM 37/2007). Die Investitionssumme für das Hotel mit
132 Suiten beträgt rund 85 Millionen Euro. Der Baubeginn erfolge so
bald wie möglich. Ende 2010 solle das Haus im Ganzjahresbetrieb
eröffnen.
Die Hyatt Gruppe mit Sitz in Chicago ist nach einem Ranking der
amerikanischen Fachzeitschrift "Hotels" das weltweit zehntgrößte
Übernachtungsunternehmen (Stand 2006) mit 749 Häusern und rund
140.400 Betten. Das Unternehmenskonzept umfasst drei Marken: Hyatt
Regency, Grand Hyatt und Park Hyatt. Letztere ist das Premium
Produkt und verfügt ausschließlich über Hotelsuiten.
"Park Hyatt Hotels verfügen für gewöhnlich über eine besonders
exklusive Lage", ist auf der Hyatt-Webpage zu erfahren. "Zum
gehobenen Ambiente dieser Häuser gehören ein wohnliches
Innendesign, das auch anspruchsvollen Reisenden zusagt, sowie
Gourmetrestaurants und Tagungseinrichtungen für kleine, aber
exklusive Veranstaltungen." Die Tatsache, dass Hyatt mit seinem
"Flagg-schiff-Hotel" nach Mallorca komme, sei wie der
"Ritterschlag" für den Tourismus auf der Insel, sagte der
Cap-Vermell-Sprecher. "Hyatt würde sich hier nicht engagieren, wenn
es Mallorca nicht im Fünf-Sterne-Luxusbereich sehen würde." Das
Cap-Vermell-Resort, das auf der Insel neue Maßstäbe in Sachen Luxus
und Service setzen will, hat das Projekt Luxusvillen von Anfang an
mit dem Edelhotel verknüpft. Nach den Worten des Sprechers hatten
sich ein Dutzend Hotelunternehmen um den Betrieb des Hauses
beworben, neben Hyatt drei weitere Global Player sowie acht
Unternehmen aus dem Vier-Sterne-Bereich. Die Verhandlungen mit
Hyatt zogen sich ein Jahr hin. Die US-Amerikaner hatten eine
"Fein-Anpassung" der Architektur an die Hyatt-Qualitätsstandards
gefordert. Gleichermaßen werde der mallorquinische Baustil, die
örtliche Vegetation und die harmonische Einbettung des Baukörpers
in die Landschaft berücksichtigt. Vorgesehen ist auch ein
Spa-Bereich in Naturhöhlen. Das Hotel ist neben einem geplanten
Park Hyatt bei Málaga das erste Premiumhotel der US-Gruppe im
gesamten Mittelmeerraum.
Hyatt ist nicht der einzige US-Konzern, der Mallorca im Blick
hat. Ende April wird bei Llucmajor mit dem Sa Torre das erste
Hilton-Hotel der Insel eröffnet. Während die mallorquinischen
Hotelkonzerne - Sol Meliá, Riu, Barceló und Iberostar - intensiv in
neue Niederlassungen rund um den Globus investieren, gibt es bei
ausländischen Global Playern die Gegentendenz hin zur Insel. Ein
Trend, der sich vor einem Jahrzehnt abzuzeichnen begann. Das
Arabella Sheraton Golf Hotel Son Vida (heute Arabella Starwood
Gruppe) war 1998 das erste Hotel, das ein US-Qualitätslabel im
Namen führte. 1999 kam das Marriott Son Antem hinzu. 2002 eröffnete
das Mardavall Hotel, das Ende vergangenen Jahres als einziges St.
Regis-Resort in Europa neueröffnet wurde. Auch diese Edelmarke
steht in der Tradition der US-amerikanischen Luxus-Hotellerie.
Doch nicht nur US-Vorbilder finden den Weg nach Mallorca. In
Port de Sóller ist die arabische Jumeirah-Gruppe aktiv. Sie will
von 2010 an ein Fünf-Sterne-Hotel betreiben, das derzeit auf den
Steilklippen errichtet wird.
Und selbst deutsche Hotelunternehmen zieht es nach Mallorca:
Ende 2007 eröffnete das Maritim Hotel Galatzó seine
Pforten.
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