Der Streit um das Golfplatz-Projekt in Muro hat zu einer
schweren politischen Krise in dem nordmallorquinischen Ort geführt.
Auf einer Gemeinderatssitzung am Donnerstag vergangener Woche
zerbrach die Regierungskoalition aus Unió Mallorquina und
Sozialisten. Gleichwohl gelang es Bürgermeister Jaume Perelló (UM),
mit den Stimmen der Opposition die Baugenehmigung für den Golfplatz
zu erteilen. Die Sitzung des Gemeinderates verlief stürmisch, so
dass das Plenum von vornherein unter Polizeischutz stand.
Perelló und seine drei Parteimitglieder von der UM werden dem
Ort künftig in einer Minderheitsregierung vorstehen. Sie wird von
der konservativen Opposition PP-CDM toleriert werden. Die
bisherigen sozialistischen Koalitionspartner, vier Gemeinderäte,
hatten nach einem Machtkampf mit dem Alkalden den Sitzungssaal
unter Protest verlassen. Sie kündigten an, gegen die Erteilung der
Baulizenz für den Golfplatz Verwaltungsklage erheben zu wollen.
Der Streit um den geplanten Golfplatz Son Bosc in Muro begann
vor zehn Jahren. Damals hatten sich die Hoteliers an der Playa de
Muro für das Projekt stark gemacht. Die Lage ist verworren. Von
verschiedenen Ministerien und Behörden liegen diverse Gutachten für
und gegen den Golfplatz vor. 2003 hatte ein Gericht dem Projekt
Nutzen für das Allgemeinwohl bestätigt. Mallorcas Inselrat kündigte
wiederum an, die Baugenehmig zu widerrufen. Klage gegen den
Golfplatz reichten die Sozialisten (PSOE) ein.
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