TW
0

Auf dieses Begrüßungskomitee hätten die deutschen Touristen lieber verzichtet: Als das Ehepaar, das anonym bleiben möchte, im August zum Mallorca-Urlaub mit der Fähre in Palmas Hafen einlief, wartete dort schon ein Räuber-Duo – auf der Suche nach nichtsahnenden Ausländern in Ferienstimmung, die oft leichte Opfer sind.

Die Touristen stiegen ins Auto und machten sich auf den Weg in Richtung Fe rienhaus. Dort angelangt, räumten sie ihr Gepäck in den Hausflur, als es plötzlich klingelte: Ein Mann stand am Gartentor und bat um Einlass. Sein Hund sei auf das Finca-Gelände gelaufen. Während der Hausherr hinunterging, um mit dem Mann zu sprechen, blieb das gesamte Hab und Gut unbeaufsichtigt – ein Fehler. Denn während am Gartentor die Suche nach dem Vierbeiner begann, nutzte ein Komplize die Gelegenheit, um mehrere Gepäckstücke zu stehlen. Der Schaden liegt bei 20.000 Euro, klagt der Urlauber: „Ein toller Empfang!”

Die Nationalpolizei in Palma bestätigt auf MM-Anfrage, dass es ähnliche Fälle häufiger gibt: Ganoven spähen schon bei der Ankunft am Hafen oder am Airport ihre Opfer aus – meist Urlauber – und verfolgen diese dann mit dem Auto. Oft komme dann der „Reifen-Trick” zum Einsatz, sagt eine Polizei-Sprecherin: Einer der Diebe zersticht unbemerkt einen der Autoreifen. Wenn die Opfer anhalten, bieten die Verbrecher ihre Hilfe an. Gelingt das Ablenkungsmanöver, klaut ein Komplize die Wertgegenstände aus dem Auto. Ergibt sich keine Gelegenheit für diesen Trick, kommt es vor, dass die Gauner ihre Opfer bis nach Hause verfolgen und dort zuschlagen. Jetzt konnte die Polizei allerdings einen Erfolg verzeichnen: Erst kürzlich gelang die Festnahme einer Diebesbande, die wiederholt Touristen ausgeraubt hatte. Ob auch das deutsche Paar zu den Opfern gehörte, ist unklar.