Mallorca - Haben Sie Ihren Wunschzettel schon geschrieben? In
den kommenden Nächten wird es Tausende von Sternschnuppen regnen.
Bis zu hundert der leuchtenden Himmelslichter blitzen allein in
einer Stunde auf. Die meisten der in rund 80 Metern Höhe
verglühenden Meteoriten, Perseiden genannt, werden in der Nacht vom
12. auf den 13. August erwartet.
„Das ist ein sich jährlich wiederholendes Phänomen, immer um den
Tag des Heiligen Laurentius herum”, erklärt Salvador Sanchez,
Direktor des mallorquinischen Planetariums in Costitx. Seit Wochen
laufen die Vorbereitungen für die lange Meteoritennacht im
Planetarium, das an diesem Tag immer besonders viele Besucher
anzieht.
Auf drei Großleinwänden, eine davon 200 Quadratmeter groß,
werden ab ein Uhr morgens die Bilder projiziert, die die
hochsensiblen Kameras vom Himmel einfangen. Davor gibt es ab 23 Uhr
mehrere kostenlose Vorstellungen im Planetarium, bei denen an
Modellen simuliert und erklärt wird, wie dieses Himmels-Phänomen
zustande kommt. Für jemanden, der in den Himmel blickt, scheinen
sie aus dem Sternenbild Perseus zu fallen, daher ihr Name.
Es sind aber kleine Teilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle, die
er auf seiner Bahn zurückgelassen hat. Diese kreuzt einmal im Jahr
die Bahn der Erde – je näher wir dabei der Kometenumlaufbahn
kommen, 1992 war der Komet das letzte Mal in deutlicher Nähe zur
Erde, desto mehr der Meteoritenteilchen sehen wir. Vor drei Jahren
waren deswegen besonders viele Schnuppen zu sehen, auch im nächsten
Jahr soll es wieder so sein. Aber auch dieses Jahr könnten sich
Liebhaber dieser romantischen Himmelsblitze freuen, sagt Salvador
Sanchez. Weil die „Laurentius-Tränen”, wie sie der Volksmund gerne
nennt, fast mit dem Neumond zusammenfallen, wird der Himmel
besonders dunkel und die Lichtpunkte gut zu sehen sein.
Wer den Himmel von zu Hause und nicht vom Planetariumsgelände
beobachten will, dem rät er, sich eine Stelle auszusuchen, an der
der Blick nach Nord/Nordosten frei und nicht von einer Stadt oder
einem Berg verdeckt ist. Auch die Schnuppen mit der Kamera
festzuhalten sei nicht schwer. Er rät, kontinuierlich Bilder zu
schießen, mit einer Mindestbelichtung von 30 Sekunden. „Auch wenn
das Auge nichts erkennt – die Kamera schon.” Während sich Deutsche
und Spanier etwas wünschen, wenn sie eine Schnuppe entdecken,
glauben Italienerinnen übrigens, nach zwölf Schnuppen
hintereinander, dass sie im kommenden Jahr heiraten werden.
Planetarium, Camí de l'Observatori, Costix, Tel. 971-513344.
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