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Ein Ort für gelehrte Beschäftigung” – so definiert das Lexikon das Wort „Museum”, das aus dem Griechischen stammt und ursprünglich „Musentempel” bedeutet. „Gelehrte Beschäftigung” – das kann heutzutage viel sein: das Betrachten von Kunstgegenständen, Bildern, Skulpturen; es kann Ausstellungen zeitgenössischer Kunst bedeuten, aber auch Vorträge, Musik, Seminare, Workshops. Ein Museum muss, um zu funktionieren, mehr bieten als nur Museales, muss ein lebendiger Ort von Kunst und Wissenschaft und vor allem ein Ort des Austausches sein.

Das gilt auch für die Museen in Palma. Die sieben großen Museen und Ausstellungsräume der Stadt haben im vergangenen Jahr alle ziemlich beachtliche Zuwächse an Besuchern verzeichnen können. Ausgenommen das Kulturzentrum Sa Nostra, das für vier Monate wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war.

Den größten Zuwachs hatte die Fundació La Caixa im Gran Hotel mit insgesamt 356.000 Besuchern; 181.000 mehr als 2005. Als Grund gibt die Leitung der Stiftung den spektakulären Erfolg der Ausstellung mit Bildern, Zeichnungen und grafischen Werken von Edward Munch an, die von September 2006 bis Anfang dieses Jahres dauerte.

Die mit 397.000 größte Zahl von Ausstellungsbesuchern verzeichnete das Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst Es Baluard. Hier lag die Steigerung bei 54 000. Im Laufe des Jahres 2006 waren Skulpturen und Installation von Jaume Plensa, Joan Miró und die Welt des König Ubu, Pablo Picasso und seine Illustrationen, sowie eine Retrospektive mit Arbeiten von Andy Warhol zu sehen.

Es wird interessant sein zu sehen, welchen Einfluss die neue Skulptur von Santiago Calatrava im Patio des Museums auf die Besucherzahlen hat. Im Casal Solleric stieg die Zahl der Besucher von 144.000 auf 183.000. Das größte Interesse rief im Mai vergangenen Jahres die Retrospektive des uruguayischen Malers Alceu Ribeiro hervor.

Eine nur geringe Steigerung von knapp 1000 Personen gab es im Museum für Zeitgenössische Kunst der Stiftung Juan March auf 124.000 jährliche Besucher. Hier war das Highlight die Ausstellung von Roy Lichtenstein, die von März bis September währte.

Die Kulturstiftung Sa Nostra hatte immerhin trotz der Bauarbeiten 93.000 Besucher, im Vorjahr waren es 150.000. Hier sahen die meisten Besucher eine Ausstellung über kinetische Kunst. Für 2007 rechnet man wieder mit einer beachtlichen Steigerung.

Ausstellungen mit Jaume Plensa, James Lambourne und eine Dokumentation über den unbekannten Miró waren – zusätzlich zum ständig wechselnden Fundus – in der Miró-Stiftung zu sehen. Insgesamt hatte das Miró-Museum mit 62.000 knapp 2000 Besucher mehr als im Jahr zuvor. Achtzig Prozent waren Ausländer, wie überhaupt alle Museen einen zwar sehr unterschiedlichen, aber doch beachtlichen Anteil an nichtspanischen Besuchern zu verzeichnen haben.

Als Schlusslicht fungiert das Museo de Mallorca (24.000 Besucher – 1300 mehr als im Vorjahr), dessen Exponate reichen von talayotischer und islamischer Kunst über Bildwerke aus Mittelalter und Renaissance bis zu Keramik und Kunst aus dem 19. Jahrhundert sowie Jugendstilmobiliar. Alle Museen bieten neben Fundus und Wechselausstellungen regelmäßig Konzertzyklen und Vorträge.

Bei den Besucherzahlen ist zu berücksichtigen, dass sie in allen Museen elektronisch erfasst werden, was bedeutet, dass jeder, der das Museumsgebäude betritt, registriert wird. Nur im Museo de Mallorca und in der Miró-Stiftung werden ausschließlich die bezahlten Eintrittskarten gezählt.