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Begleitet vom massiven Protest konservativer Politiker hat der mallorquinische Inselrat einen weiteren Schritt vollzogen, das Gesa-Hochhaus an Palmas erster Meereslinie vor dem geplanten Abriss zu schützen. Nachdem bereits der technische Ausschuss sich mehrheitlich für die Bewahrung des Gebäudes ausgesprochen hatte, stimmte am vergangenen Freitag auch die Städtebau-Kommission des Inselrates für den Erhalt. Die konservativen Kommissionsmitglieder unterlagen.

Das Votum des Gremiums muss noch vom Plenum des Inselrats, voraussichtlich im April, abgesegnet werden. Da die Mehrheitsverhältnisse denen der Kommission entsprechen, gilt es als sicher, dass das Hochhaus unter Denkmalschutz gestellt wird.

Der unterlegene Stadtbaurat Palmas, Javier Rodrigo de Santos, ließ an seiner Verärgerung über das Abstimmungsergebnis keine Zweifel und beschuldigte den Gegner der „politischen Korruption”. De Santos warnte zudem vor Entschädigungsforderungen in Höhe von rund 200 Millionen Euro, sollte das Hochhaus stehen bleiben.

Die Konservativen haben sich den Abriss des Gesa-Gebäudes auf die Fahnen geschrieben. Sie kündigten an, die Entscheidung des Inselrats rückgängig zu machen, sollten sie bei den kommenden Wahlen im Mai das entsprechende Votum der Wähler erhalten.

Der umstrittene Abriss des Hochhauses sollte den ursprünglichen Plänen zufolge den Weg freimachen zur Umgestaltung der Meeresfront in Palma. An die Stelle des bisherigen Firmensitzes des Energieversorgers Gesa will die Stadtverwaltung stufenartig ansteigende Wohnhäuser samt Grünzonen errichten. Die Opposition macht sich dagegen für einen Park rund ums Hochhaus stark.

Unabhängig von der Zukunft des Gesa-Gebäudes soll auf einem Nachbargrundstück ab März der geplante Kongresspalast entstehen. Insbesondere der Tourismussektor wird nicht müde, auf die Notwendigkeit des Kongresszentrums samt Luxus-Hotel hinzuweisen.