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Beim Ausheben eines Grabens in Palmas künftigem Stadtpark Falca Verde sind Archäologen am vergangenen Donnerstag auf Knochen gestoßen, die eindeutig menschlicher Herkunft sind. Da davon ausgegangen wurde, dass in dem Areal noch mehr Skelettteile liegen, wurde mit weiteren Grabungen begonnen, bei denen schichtweise die Erde abgetragen wurde. Nur einen Tag später stießen die Experten unter anderem auf ein intaktes Kinder-Skelett, das in einem Kalkbett beigesetzt worden war. Das Alter des toten Kindes wird auf unter zwei Jahre geschätzt.

Bereits vor mehreren Wochen wurden auf dem Gelände am Camí de Jesús im Rahmen der Bauarbeiten für die Grünzone menschliche Knochen gefunden. Daraufhin wurden Archäologen beauftragt, das übrige Gelände zu untersuchen.

Da der Park nur wenige Meter neben dem Stadtfriedhof liegt, an dessen Mauern während des Spanischen Bürgerkriegs zahlreiche Menschen hingerichtet worden waren, gingen die Wissenschaftler zuerst von der These aus, dass die gefundenen Überreste Menschen gehören, die während des Bürgerkriegs ihr Leben verloren und noch am Exekutionsort begraben wurden. Diese Theorie konnte allerdings im Laufe der Recherchen nicht erhärtet werden.

Vielmehr gehen die Experten jetzt davon aus, dass die Gebeine Menschen gehören, die an einer im 19. Jahrhundert grassierenden Epidemie gestorben sind. Für diese Vermutung sprechen Kleidungsknöpfe und eine Medaille mit einem Heiligenmotiv, die bei den jüngsten Funden entdeckt worden sind. Diese Art von Knöpfen und die Medaille, so die Archäologen, ließen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das 19. Jahrhundert datieren.

Aber auch für die Epidemie-Theorie, so der Leiter der Ausgrabungen, Damià Ramis, fehlten noch eindeutige Beweise.

Insgesamt führten die Archäologen an sechs Stellen auf dem Parkgelände Grabungen durch. An zwei Stellen wurden stießen sie auf menschliche Gebeine und auch Schädel.