Lorenzo iste neben Tennis-As Rafael Nadal und Basketballer Rudy
Fernández der dritte Mallorquiner, der im Laufenden Jahr in seiner
Disziplin in der Weltspitze mitgemischt hat. Entsprechend
euphorisch fielen die Reaktionen auf der Insel aus. Die spanischen
Zeitungen übertrafen sich gegenseitig mit mehrseitigen
Sonderbeilagen und großflächigen Jubelfotos.
Lorenzo war zum Saisonabschluss auf dem Rundkurs in Cheste bei
Valencia zwar nur auf den vierten Platz gefahren, der aber reichte
ihm, um den Titel in der 250-Kubikzentimeter-Klasse zu gewinnen.
,,Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Das muss man einfach selbst
erlebt haben", stammelte Lorenzo nach dem Sieg. ,,Ich habe mein
ganzes Leben lang von genau diesem Augenblick geträumt."
Was folgte, war überschäumender Jubel. ,,Das ist einer der
glücklichsten Tage meines Lebens", gestand Lorenzos Manager Dani
Amatriaín. Und auch die an der Rennstrecke versammelte
Politprominenz geizte nicht mit Superlativen. ,,Dies ist ein
historischer Tag", diktierte Ministerpräsident Jaume Matas den
jedes Detail festhaltenden Journalisten in die Blöcke.
Im Überschwang der Gefühle ließ sich Matas gar zu der Forderung
hinreißen, nun solle auch auf Mallorca eine Rennstrecke gebaut
werden, auf der künftig internationale Wettbewerbe ausgetragen
werden könnten. ,,Mach mal einen Plan und bring ihn mir", sagte
Matas zu Pepín Yuste, dem Vorsitzenden des balearischen
Motorradsportverbandes.
Auch Palmas Bürgermeisterin Catalina Cirer war offensichtlich
tief beeindruckt ud sagte voraus, ,,diesen Tag so schnell nicht
vergessen" zu können. ,,Ich freue mich für seine Mutter. Auch ich
habe Kinder und kann gut nachfühlen, wie sie mitgelitten hat."
Tatsächlich war María Guerrero die große Anspannung anzumerken:
,,Jorge ist nun einmal mein Sohn und für mich ist am wichtigsten,
dass er gesund ankommt."
Aber nicht nur an der Strecke in Valencia wurde so manches
Stoßgebet zu Lorenzos Gunsten in Richtung Himmel geschickt. Im
Sportpalast von Inca hatten sich mehrere Hundert Fans vor der
Großbildleinwand versammelt, um ihrem Idol die Daumen zu drücken.
All das war allerdings kein Vergleich zu dem, was am
darauffolgenden Montag in Palma los war.
Per Motorradkonvoi begleiteten Hunderte den Weltmeister vom
Flughafen zum Sitz der Balearen-Regierung. Nach offiziellem Empfang
und Übergabe einer Ehrenplakette zeigte sich der neue Star des
mallorquinischen Sports auf dem Balkon des Consolat de Mar der
freudentrunkenen Masse. ,,Wir haben es geschafft", rief Lorenzo ins
Mikrofon: ,,Wir sind Weltmeister."
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