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Die Augen sind unser wichtigstes Sinnesorgan und leisten Tag für Tag Schwerstarbeit. Sie liefern uns kontinuierlich rund 90 Prozent der gewünschten Informationen über unsere Umwelt. Zehn Millionen Eindrücke werden pro Sekunde an das Gehirn weitergeleitet.

Doch die menschlichen Augen sind auch extrem empfindlich. Sie sind verschiedensten schädlichen Faktoren von außen direkt ausgesetzt, reagieren leicht auf Umwelteinflüsse und würden auf dem Prüfstand eines Kameraherstellers gnadenlos durchfallen. Die Sehzellen erzeugen ein größtenteils unscharfes Bild, wenn die Dämmerung eintrifft, verwandelt sich die bunte Welt auf der Netzhaut in ein graues Einerlei. Doch unser Gehirn sorgt dafür, dass wir ein scharfes Abbild der Umwelt wahrnehmen.

Besonders im Sommer belasten intensive Sonnenbestrahlung, Zugluft, Pollenflug oder erhöhte Ozonwerte die Augen, sie sind abends gereizt, brennen, tränen oder sind gerötet. „Schneeblind” kann man auch im Sommer werden, durch die energiereiche UV-B-Strahlung können Zellen an der Hornhautoberfläche abgelöst werden, was die darunter offenliegenden Nervenenden unangenehm sensibilisiert. Deshalb gilt für Kinder wie für Erwachsene: Gute Sonnenbrillen sind unvermeidlich.

Je nach Schweregrad der Reizung raten Augenärzte zu verschiedensten Behandlungen. „Sonnenbrillen und Schwimmbrillen bieten guten Schutz vor UV-Strahlung oder Chlorwasser; sollte dennoch eine Reizung auftreten, bietet eine Behandlung mit Salzwasserlösung Linderung”, sagt Sven Erik Öjner, Augenarzt aus Palmanova. Diese Tropfen könne man bedenkenlos wiederholt anwenden, sie seien für trockene Augen bei Kontaktlinsen geeignet.

Reizungen durch Chlorwasser in Schwimmbädern treten im Sommer besonders bei Kindern häufig auf. Die zarte Schleimhaut, die die Innenseite der Augenlider auskleidet, reagiert besonders empfindlich auf das Desinfektionsmittel im Wasser. Der beste Schutz, so Öjner, seien hier gute Schwimmbrillen. Darüber hinaus sollte man die Augen mit der oben beschriebenen Kochsalzlösung spülen.

Gehen die Beschwerden über eine Reizung hinaus und entwickelt sich eine Bindehautentzündung, ist der Gang zum Arzt unvermeidlich. Durch eine gründliche Untersuchung muss die Ursache der Entzündung festgestellt werden. Laut Sven Erik Öjner helfen bei bakteriellen Entzündungen antibiotische Augentropfen oft gut. Dabei sei es wichtig, die Dauer der Behandlung genau einzuhalten. Bei Viruserkrankungen oder allergisch bedingten Entzündungen hänge die Behandlung von der Diagnose ab. Hier gebe es unterschiedlichste Gründe für die Entzündung.

Auch Pollenflug kann im Sommer die Bindehäute reizen. Besonders Menschen mit Heuschnupfen sind hiervon betroffen. Doch auch bei Nicht-Allergikern zeigen sich im Sommer Symptome wie juckende und tränende Augen. Laut Augenärzten sind hier oft einfache Maßnahmen wie befeuchtende Augentropfen wirksam, reagieren die Augen jedoch weiterhin empfindlich, sollte ein Arzt befragt werden.