Der Beginn des Sommers und der Hochsaison hat auf den Balearen
zu einem kräftigen Rückgang der Arbeitslosenzahlen gesorgt. Im
Vergleich zum April sank die Zahl der Personen ohne Arbeit im Mai
um 19'42 Prozent – so stark wie in keiner anderen spanischen
Region. Das geht aus Zahlen des Arbeitsministeriums hervor. Waren
im April noch rund 35.000 Menschen arbeitslos gemeldet, sank die
Zahl im Mai auf 28.259. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres bedeutet
das einen Rückgang um knapp fünf Prozent. Die Arbeitslosenquote auf
den Balearen liegt damit bei 10'6 Prozent. Spanienweit haben
zurzeit etwas mehr als zwei Millionen Menschen keine
Arbeitsstelle.
Während die Balearen in der Arbeitsstatistik also einen
Spitzenplatz belegen, hinkt die Wirtschaft weiter hinterher. Laut
einer aktuellen Prognose der Handelskammer wird das
Brutto-Inlands-Produkt auf den Balearen im laufenden Jahr um 2'4
Prozent wachsen – deutlich schwächer als im Landesschnitt (3'1
Prozent). Im ersten Trimester 2006 lag das Wachstum auf den
Balearen bei 2'1 Prozent.
Dabei ist weiterhin der Bausektor der Bereich, der am stärksten
zulegt. 2'8 Prozent Wachstum erwartet die Handelskammer hier im
laufenden Jahr. Der Dienstleistungssektor (mit Tourismusbereich)
legt vermutlich nur um 2'4 Prozent zu.
Auch die von Touristikern erwartete „Super-Saison” werde nicht
zu einem starken Wachstum dieses Sektors führen. Laut Caty Barceló
von der Handelskammer sinken sowohl die durchschnittliche
Aufenthaltsdauer der Urlauber als auch die Geldsumme, die jeder
Tourist bei seinem Aufenthalt im Schnitt ausgibt. Schuld daran sei
unter anderem das Wachstum im Bereich „All-inclusive”. Der Ökonom
Onofre Martorell sagte, diese Sparte könne noch „viel Schaden
anrichten”.
Am geringsten fällt das Wirtschaftswachstum der Prognose zu
Folge im Industriesektor aus. Lediglich um 1'4 Prozent wird dieser
Bereich im laufenden Jahr laut Handelskammer zulegen. Deren
Präsident Joan Gual de Torrella forderte die Unternehmen auf, sich
stärker international auszurichten, Produkte im Ausland zu
verkaufen und in anderen Ländern zu investieren. Während das
Exportvolumen in den ersten beiden Monaten des Jahres leicht
zurückging (minus 0'5 Prozent), schnellte der Import in die Höhe
(plus 167 Prozent).
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.