Er ist einer der beliebtesten Strände Mallorcas und eine der
letzten naturbelassenen Bademöglichkeiten weit und breit: Es Trenc
an der Südküste der Insel. Nach Plänen der Balearen-Regierung
sollen die einzigartige Dünenlandschaft, der kilometerlange
Sandstrand und das kristallklare Wasser demnächst Naturschutzgebiet
werden.
Laut Umweltminister Jaume Font beginnt jetzt die Planung für die
Ausweisung von insgesamt 3780 Hektar Landschaft als Schutzzone. Das
sieht der „Ordnungsplan der natürlichen Ressourcen” vor, den das
Parlament am Freitag, 9. Juni, verabschieden soll. Rund 1400 Hektar
liegen auf dem Festland, etwa 2300 sind Küstengewässer. Wird der
Plan wie erwartet abgesegnet, macht sich ein Expertenteam daran,
die Einzelheiten auszuarbeiten.
Neben Dünenlandschaft, Strand und Meer sollen auch das Gelände
des alten Thermalbades Sant Joan de la Font Santa sowie die Saline
von Es Trenc zum geschützten Bereich gehören. Welche Änderungen die
Umwidmung des Geländes mit sich bringen würden, ist dabei noch
unklar. Minister Font wollte sich nicht dazu äußern, ob es etwa für
Badegäste oder Skipper zu Einschränkungen kommen wird. Die
Generaldirektorin für Artenvielfalt, Joana Xamena, sagte, eine
„strengere Regulierung” der Strandnutzung sei nötig.
Seit längerem kritisieren Experten, Es Trenc sei durch die
Menschenmassen in der Badesaison überlastet. Autofahrer nähmen
keine Rücksicht auf die Umwelt, zu viele Boote gingen in Strandnähe
vor Anker. Dass Es Trenc seine natürliche Schönheit trotzdem
bewahrt hat, liegt daran, dass der Strand schon vor 15 Jahren als
„Naturgelände von besonderem Interesse” gekennzeichnet wurde.
Laut Font ist die Umwidmung von Es Trenc zum Naturschutzgebiet
das wichtigste Umweltprojekt der Legislaturperiode. Laut Aussage
des Ministers hat sich die geschützte Fläche auf den Balearen seit
2003 verdreifacht. Galten damals 30.000 Hektar als
Naturschutzgebiet (6 Prozent der Gesamtfläche), seien es heute fast
95.000 (18 Prozent).
Toni Muñoz von der Naturschutzorgansiation GOB bewertete die
Pläne des Umweltministeriums als „gute Nachricht”. Allerdings
kritisierte er, dass die Frage, was wirklich mit Es Trenc geschehe,
auf die nächste Legislaturperiode vertagt sei.
Erst in der Vorwoche war bekannt geworden, dass Es Trenc seine
blaue Flagge – eine Auszeichnung der Stiftung für Umwelterziehung
in Kopenhagen für sauberes Wasser und gute Infrastruktur –
eingebüßt hatte. Bürgermeister Andreu Prohens aus Campos sagte:
„Wir werden alles dafür tun, die blaue Flagge im nächsten Jahr
wiederzubekommen.” Allerdings sei ihm unbekannt, warum Es Trenc
diesmal leer ausging.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.