Für die Stadt ist es ein lukratives Geschäft, für die Bürger ein
Grund zum Ärgern: Mehrere hundert Bußgelder werden in Palma täglich
verhängt. Geahndet werden die verschiedensten Vergehen.
Die 15 Umweltkontrolleure der Stadtverwaltung achten auf
weggeworfene Kippen, liegengebliebene Hundehaufen oder
Strandbeschmutzer. In 1206 Fällen verhängten die Aufpasser im
vergangenen Jahr Geldstrafen, die nach der schwere des Vergehens
gestaffelt sind und deren Höhe zwischen 30 und 1803 Euro liegt
(siehe Kasten). Während es über das Verbot von Graffitis Konsens
geben dürfte, beinhalten Palmas Verhaltensvorschriften auch
weitgehend unbekannte Vorgaben, die den unbedachten Bürger aber
dennoch teuer zu stehen kommen können. So dürfen etwa die
Mülltonnen im Stadtgebiet nicht vor 19 Uhr benutzt werden. Bis zu
300 Euro Strafe können die städtischen Kontrolleure in diesem Fall
verhängen. Noch viel teurer kann ein romantisches Lagerfeuer am
Strand werden: Das gilt als sehr schweres Vergehen, das Bußgeld
liegt bei bis zu 1803 Euro.
So richtig viel Geld spült aber erst die Ordenanza Regulatoria
de Aparcamientos (ORA) ins Stadtsäckel. Die Verordnung regelt, wo
in Palma zu welchem Preis geparkt werden kann. Ob die Autofahrer
auch vorschriftsmäßig ein Parkticket gelöst haben, kontrolliert ein
von der Stadt beauftragtes Privatunternehmen.
Laut Palmas Pressestelle wurden im vergangenen Jahr allein rund
140.000 Bußgelder verhängt, weil entweder gar kein Parkschein
vorhanden oder aber der Schein abgelaufen war. Die dann fällige
Strafe liege in der Regel zwischen 50 und 90 Euro.
Welche Geldsumme die Stadtverwaltung jährlich aus der ORA
einnimmt, ist bei der Pressestelle nicht zu erfahren. Selbst bei
vorsichtiger Rechnung ist jedoch klar, dass sich allein die
Bußgelder zu mehreren Millionen Euro summieren. Dazugerechnet
werden muss obendrein, was der Verkauf der Parktickets einbringt.
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