Schon gehört? US-„Gesundheitsexperten” haben mal wieder eine
Wortneuschöpfung unters Volk gebracht: das „Helper's High”. Einfach
ausgedrückt: Helfen ist gesund. So lautet das Ergebnis einer
US-Langzeitstudie mit 3500 Freizeithelfern, das die Techniker
Krankenkasse just vorgestellt hat. Wie bei Hochleistungssportlern
soll die körpereigene „Helferdroge” in Form von Endorphinen das
Immunsystem ankurbeln und die Lebenserwartung um 60 Prozent
erhöhen.
Ob die Residenten auf Mallorca schlichtweg länger leben wollen –
verständlich wär's ja – sei dahingestellt. Fest steht: In Sachen
„Freizeithilfe” sind sie Vorreiter. Diese Woche Pakistan, aber auch
Sri Lanka, Kambodscha, Madagaskar – in regelmäßigen Abständen
erreichen die Redaktion Schreiben deutscher Residenten, die in
MM ihre Hilfsprojekte vorstellen möchten. Der Präsident der
„Humanity Care Stiftung” für Pakistan, Folker Flasse, ist zwar
„nur” seit 1962 alljährlicher Mallorca-Urlauber, doch es spricht
für sich, dass er – angesichts der Katastrophe in Südasien –
umgehend seinen Privataufenthalt in den Dienst der guten Sache
stellt.
„Die Menschen hier auf der Insel geben gern”, hat auch Frauke
Thormann aus El Toro festgestellt. Die Reiseveranstalterin mit
Schwerpunkt Südostasien, die seit zehn Jahren auf Mallorca lebt,
engagiert sich für die „Kinderhilfe Kambodscha”. Weil sie glaubt,
dass man nicht „immer wieder in diese schöne Welt hier zurückkehren
und die Not einfach so stehen lassen kann”.
Das soziale Engagement auf Mallorca hat eine Reihe von Gründen.
Zu den offensichtlichsten gehört sicher die Dichte an Menschen mit
überdurchschnittlich viel Geld und Zeit. Hinzu kommt die
Überschaubarkeit der Insel: Im Gegensatz dazu fördert „Anonymität”
– als Lebensgefühl in den Großstädten wie in der Struktur
internationaler Hilfsorganisationen – nicht gerade die
Solidarität.
Frauke Thormann glaubt, dass der Umgang mit Spaniern auf die
Deutschen hier abfärbt: „Sei's nur an der Supermarktkasse: Die
Leute reden miteinander.” Womit wir beim Mallorca-Trend „Talker's
High” wären. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
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