In Spanien, genauer gesagt in Conca de Bàrbara in Katalonien,
ist die rote Rebsorte Sumoll am Aussterben. Sie wird allenfalls
noch für lokale Weine verwendet. Allerdings entdeckte man ihre
Qualitäten jetzt in Australien. Dort arbeitet man neuerdings mit
Kreuzungen aus Cabernet Sauvignon und Sumoll Tinto. Die
experimentierfreudigen Winzer erhoffen sich große Weine von dieser
neuen Rebsorte.
Aber auch in Spanien, in Torrelavit in L'Alt Penedés, widmet
sich eine Kellerei dem Sumoll in Form eines Rosados. Der Celler
Pardas präsentierte im Frühjahr seinen zu 100 Prozent aus Sumoll
bestehenden, etwas anderen Roséwein.
Der Pardas Rosat de Sumoll, wie seine korrekte Bezeichnung
lautet, ragt bereits durch seine Farbe heraus. Mit einem klaren und
sauberen Hellrot hebt er sich angenehm von seinen oft grellen
himbeer– und bonbonfarbenen Kollegen ab. Auch in der Nase spürt man
eine ungewöhnliche Frische und Komplexität: Aroma von
Orangenmarmelade, etwas Anis und Balsamisches.
Im Geschmack wird er als weich empfunden, mit reifer, roter
Frucht. Der Abgang wird begleitet von einem zarten Wermutton,
leicht bitter und trocken.
Für wenig mehr als sieben Euro entdeckt man mit dem Pardas Sumoll
Rosat wieder einmal einen vergleichsweisen wenig bekannten
spanischen Tropfen. Es wurden im übrigen nur etwa 5000 Flaschen von
diesem etwas anderen Rosado abgefüllt.
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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