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Eine Unwetterwarnung für das anstehende Wochenende hat das Meteorologische Institut der Balearen herausgegeben. Vor allem am diesem Samstag, zum Teil auch am Sonntag, wird mit sintflutartigen Regenfällen gerechnet. Innerhalb kurzer Zeit könnten dann 30 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter niedergehen, sagte der Wetterexperte José Antonio Guijarro am Donnerstag. „Das führt stellenweise zu Überflutungen”. Zum Vergleich: Ein grauer Tag mit kräftigen Schauern regnet in der Regel um die zehn Liter ab.

Begleitet werden die erwarteten Niederschläge mitunter von Sturmböen und Hagelschauern. Hinzu kommt ein Temperatursturz innerhalb weniger Stunden von fünf bis sechs Grad, sagte Guijarro. Ursache für das schlechte Wetter ist ein Naturphänomen, dass auf der Insel „Gota Fría” genannt wird. Der „kalte Tropfen” droht stets dann, wenn eine Kalt– und eine Warmwetterfront aufeinander treffen. Diese Entwicklung wird für die kommenden Stunden prognostiziert. Vom Atlanik her nähert sich ein Tiefausläufer mit kühler Luft. Dagegen ist die derzeitige Witterung rund um die Balearen hochsommerlich.

Verschärft wurde Wetterlage durch eine drückend-schwüle Wärmefront aus der Sahara, die die Luft mit zusätzlicher Feuchtigkeit aufheizte. So war der Himmel seit Mittwoch wolkenverhangen und bleiern. Das bescherte der Stadt Palma die höchsten Nachttemperaturen aller spanischen Großstädte. Die Quecksilbersäule sank nicht unter 25 Grad.

Mit dem vorhergesagten Regen endet zumindest im Raum Palma eine Trockeneriode, die am 9. April begonnen hatte. An jenem Samstag hatten die Wetterexperten in Palma 12'7 Liter Regen pro Quadratmeter registriert. Dagegen fielen die 2'9 Liter vom 17. Mai kaum ins Gewicht. Seit Anfang April hatte demzufolge viereinhalb Monate lang die Sonne geschienen.

Früher endete indes die Trockenphase im Inselinnern: Dort fielen Mitte vergangener Woche in Selva in nur einer halben Stunde 33'2 Liter pro Quadratmeter. In Moscari waren es 43 Liter samt Hagel, in Campanet sogar knapp 50. Allerdings war dieser Regen keine „gota friá”, sondern das Aufeinandertreffen feuchter Luftmassen, die den Meteorologen zufolge von der Playa de Plama sowie der Bucht von Alcúdia kommend, zusammengestoßen waren.

„Der Regen wird dem ausgedörrten Land guttun”, sagte Guijarro. In den vergangenen zwölf Monaten waren auf Mallorca 15 Prozent weniger Niederschläge gefallen, als es der langfristige Mittelwert vorsieht. Zum Vergleich: Bei einer Abweichung von 20 Prozent wird von Dürre gesprochen. Aber anders als den Landwirten machte die regenlose Zeit den Urlaubern wenig aus. Insbesondere am vergangenen Sonntag waren die Strände so voll wie nie.