Ostern ist der erste Höhepunkt des touristischen Jahres 2005.
Neben der spanischen Königsfamilie kommt auch viel Prominenz auf
Deutschland. TV-Lady Sabine Christiansen etwa, oder ihr guter
Freund, Star-Figaro Udo Walz, der ein paar Tage in seiner Wohnung
in Palma entspannt. In Port d'Andratx verbringen Moderator Max
Schautzer und Komiker Jürgen von der Lippe in ihren jeweiligen
Feriendomizilen die Ostertage.
Während die meisten Ferienhausbesitzer die Feiertage für einen
Besuch nutzen, kommen wegen des in diesem Jahr frühen Ostertermins
(zwei Wochen eher als 2004) allerdings weniger „normale” Touristen.
Das ist schon immer so gewesen, weil mit jeder Woche die
Wahrscheinlichkeit steigt, Sonne und milde Temperaturen genießen zu
können.
Der Flughafen Palma erwartet in der Karwoche zwischen Dienstag,
22. März, und Ostermontag, 28. März, insgesamt 331.000 Passagiere.
Im Vergleich zur Osterwoche 2004 sind das gut 30.000 Menschen (8'36
Prozent) weniger, die in Son Sant Joan starten und landen.
Entsprechend sieht die Planung der mallorquinischen Hoteliers
aus. Wie Pere Cañellas, Präsident des mallorquinischen
Hotelverbandes FEM, erklärt, werden kaum mehr als die Hälfte aller
Herbergen auf der Insel geöffnet sein.
Das sind etwa 15 Prozentpunkte weniger als in der
Vergleichswoche 2004. Der Grund: Die Belegung während der Feiertage
wird zwar zufriedenstellend sein, aber für den Monat April liegen
nicht genügend Vorausbuchungen vor, so dass die Inhaber das Risiko
finanzieller Verluste nicht eingehen wollen. Es ist billiger, erst
mit Beginn der Hauptsaison im Mai zu eröffnen. Der Hotelverband
will die April-Buchungen aber noch nicht bewerten, weil in dieser
Jahreszeit die Last-Minute-Buchungen immer stärker zunehmen.
In den zu Ostern geöffneten Hotels rechnet Cañellas mit einer
Auslastung von 60 bis 70 Prozent, was zwar dem Vorjahreswert
entspricht, da aber weniger Hotels geöffnet sind, werden
entsprechend weniger Gäste auf Mallorca sein.
Besser als durchschnittlich wird es an der Playa de Palma
laufen; an der berühmten Strandmeile sind laut Hotelverband mehr
als die Hälfte der Herbergen geöffnet, die Belegung wird bei 75
Prozent liegen.
Das liegt an der Nähe zur Stadt Palma und an der Tatsache, dass
viele Gaststätten auf Kunden warten, während insbesondere an der
Ostküste ganze Abschnitte noch geschlossen sind. Besser geht es
weiteren Urlaubsorten im Südwesten, etwa Palmanova, Magaluf,
Peguera und Santa Ponça. Auch der balearische Verband für
Agrotourismus rechnet mit einer Auslastung von etwa 80 Prozent,
wobei fast alle Mitgliedshäuser geöffnet sein werden.
Unter dem frühen Ostertermin (das Fest findet immer am ersten
Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn statt) leidet
übrigens nicht nur Mallorca, sondern auch die anderen spanischen
Ferienregionen. In den autonomen Regionen Valencia und Andalusien
wird mit ähnlichen Rückgängen wie auf den Balearen gerechnet.
Auf den Inseln werden ausländische Besucher in dieser Woche
nicht besonders zahlreich anreisen; in erster Linie sind es
Reisende vom spanischen Festland, die die Hotels füllen. Eine gute
Basis bietet den Vertragshotels vor allem das Reiseprogramm des
staatlichen spanischen Rentenprogramms Imserso.
Um freie Kapazitäten zu füllen, wenden sich die mallorquinischen
Hoteliers mit besonders günstigen Angeboten an die Mallorquiner.
Die Tageszeitungen, etwa MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora”, sind
voll mit entsprechenden Anzeigen. Im Drei-Sterne-Hotel Luxor an der
Playa de Palma etwa kostet eine Übernachtung mit Halbpension
lediglich 25 Euro pro Person; der Club Mac Alcúdia verlangt für
einen Tag mit All-inclusive ganze 39 Euro, Kinder zahlen die
Hälfte; eine Nacht plus „romantischem Dinner”, Frühstücksbuffet und
Spa-Benutzung im Gran Hotel Sóller schlägt mit 119 Euro pro Nase zu
Buche.
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