Als über Weihnachten die Polarluftfront über Spanien
hereinbrach, hatten sie alle ihren großen Auftritt: Selbst in
südlichen spanischen Regionen wie etwa Murcia stolzierten
auffallend viele Frauen in dicken Pelzmänteln durch die schicksten
Einkaufsstraßen. „In Italien und Spanien ist der Pelzmantel ein
gängiges Prestige- und Imagesymbol”, sagt Silke Berenthal,
Pressesprecherin von Peta, der mit 750.000 Mitgliedern weltweit
größten Tierrechtsorganisation. Das Bewusstsein, dass mit jedem
Pelzmantel großes Leid verbunden ist, will die Organisation derzeit
mit der Kampagne „Lieber nackt als im Pelz” stärken. Ein Teil der
Bilder entsteht auf Mallorca: Starfotografin Gabo, die bei Santanyí
lebt, und ihre prominenten Models, die teilweise ebenfalls auf der
Insel wohnen, machen bei dieser und anderen Tierschutzaktionen
ehrenamtlich mit.
Heike Drechsler und Die Toten Hosen ließen sich von Gabo auf
Mallorca für die Kampagne gegen die Verwendung von Pelz ablichten.
Natascha und Uwe Ochsenknecht, die wie Gabo im Südosten der Insel
wohnen, posierten nackt für eine Kampagne gegen die Haltung von
Kettenhunden. Und am vergangenen Samstag hat Gabo für eine
Peta-Kampagne einen weiteren prominenten Mallorca-Residenten im
Rahmen einer Aktion gegen Tierversuche fotografiert: Peter Maffay,
der bei Pollença die Tabaluga-Stiftung mit einem Zentrum für
traumatisierte Kinder betreibt und eine Farm mit vielen Tieren hat,
wollte die Peta-Kampagne unterstützen. Die Bilder werden in wenigen
Wochen zur Veröffentlichung freigegeben.
Soviel hat Gabo schon verraten: Peter Maffay wird mit
durchgeschnittenen Stimmbändern dargestellt. Denn dieses Schicksal
ereilt laut Peta Hunde in einem Labor, das Ernährungsstudien für
Hundefuttermittelhersteller durchführe. Eine „Ermittlerin von Peta”
habe in dem Labor einen Job angenommen und massive Tierquälerei
beobachtet.
Unter dem Motto „Unsere Liebe braucht keine Ketten” machen
Natascha und Uwe Ochsenknecht gegen die Haltung von Hunden an der
Kette mobil. Vielleicht ist es dem Paar ähnlich gegangen wie Gabo,
die bei Streifzügen und Ausritten ins Umland ihrer Finca
„wachgerüttelt” worden sei. Was die Tierhaltung betrifft, sei
Mallorca ein Paradies „mit Schattenseiten”. Gabo weiter: „Wenn du
nicht ganz emotionslos bist, musst du was machen.”
Was machen wollten auch Heike Drechsler und Die Toten Hosen, die
sich „lieber nackt als im Pelz” fotografieren ließen. Laut Peta
werden für die Pelzmode jedes Jahr weltweit rund 40 Millionen Tiere
gequält und brutal abgeschlachtet. Pelzliferanten sind Wildtiere
wie Füchse, Nerze, Bisamratten, Chinchillas, Waschbären, Biber,
Ozelots, Wölfe und Luchse, die meist mit Schlagfallen und
Tellereisen gefangen werden. Nicht selten verhungern und verdursten
die Opfer. Manche Tiere entkommen, indem sie selbst ihre Gliedmaßen
abbeißen. 75 Prozent aller Pelztiere stammten aus Zucht-Farmen,
deren tierquälerische Haltungs– und Tötungsmethoden die
Tierrechtsorganisation ebenfalls beklagt.
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