Die Olivenernte auf Mallorca läuft in diesen Tagen auf
Hochtouren. Gleichwohl ist die Stimmung unter den Landwirten alles
andere als rosig. Denn die Früchte ihrer Ölbäume sind im Vergleich
zu denen auf der spanischen Halbinsel kaum gefragt. Die meisten
Lebensmittelbetriebe auf der Insel ziehen es vor, Oliven vom
Festland zu importieren, um sie anschließend einzulegen. Der Grund:
Die Ölfrüchte vom Festland sind angeblich deutlich billiger als
ihre grünen Kameraden von der Insel.
Gleichwohl gibt es auf Mallorca Kooperativen, die den heimischen
Früchten die Stange halten. Neben der Agrargenossenschaft Sant
Bartomeu in Sóller ist es die Kooperative Sa Llubinera in Llubí.
Der Veredlungsbetrieb greift prinzipiell auf Rohstoffe der eigenen
Scholle zurück. Sa Llubinera ist es zu verdanken, dass der nahezu
ausgestorbene Erwerbszweig der Kapernproduktion sich für die
Landwirte wieder rentiert. Auch das traditionelle Handwerk zur
Herstellung von Trockentomaten ist von der Kooperative wiederbelebt
worden.
Ähnlich verhält es sich mit den Oliven, die zusammen mit den
Kapern einst das „grüne Gold” der Insel darstellten. „In diesem
Jahr haben wir 40 bis 45 Tonnen Insel-Oliven zum Einlegen gekauft”,
sagt Sa-Llubinera-Geschäftsführer Miquel Ramis.
Die Ölfrüchte – eingelegt in Salzlake, mit Stein, ohne Stein,
gefüllt mit Paprika, Sardellen, Mandeln oder gar winzigen sauren
Gurken, geschmacklich variiert mit zusätzlich eingelegtem
Meeresfenchel, Knochlaub, Senfkörnern oder Silberzwiebeln – sie
dürfen bei einem zünftigen spanischen Essen nicht fehlen. Häufig
helfen die Früchtchen, die Wartezeit bis zur Eröffnung des Menüs zu
überbrücken. Auch zum Bier in der Kneipe ist die von
Lebensmittelexperten empfohlene Baumfrucht ein wohlgelittener
Begleiter. Oliven enthalten viel Vitamin E und ungesättigte
Fettsäuren. Sie sind ein Stück Gesundheit pur.
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