Die Vergangenheit des Fort von Illetes ist wenig glanzvoll. Es
ist eine Geschichte von Blut, Tod und Gewalt. Bereits 1890, kurz
bevor Spanien mit den Vereinigten Staaten um die Zuckerinsel Kuba
einen Krieg begann, erwog man in Illetes aufgrund der günstigen
strategischen Lage direkt am Meer den Bau einer Befestigungsanlage.
Eine Mischung zwischen Kaserne und Festung. Die Kosten für den Bau
auf einem 160.000 Quadratmeter großen Gelände sollten 926.000
Pesetas betragen.
1898 wurde das Gelände, das zur Finca Bendinat gehörte,
enteignet. 1903 war der Bau so weit abgeschlossen, dass zehn
schwere Artilleriegeschütze mit 24- und 15-Zentimeter-Kanonen zur
Meerseite hin installiert werden konnten.
Das Fort war außen von einem fünf Meter tiefen und fünf Meter
breiten Graben umgeben und mit einem Wachturm bestückt. Auf der
inneren Mauer um den Bau gab es einen Schützengraben, der von außen
nicht sichtbar war. Zugang war nur über eine Zugbrücke möglich.
Innen gab es Wach– und Munitionsräume, aus denen man Zugang zu den
Gräben hatte.
Ein ausgeklügeltes unterirdisches Tunnelsystem verband die Räume
der Offiziere mit dem Wachturm und den Munitionslagern. Unter der
Erde lagen auch die Unterkünfte der Mannschaften, Essräume, Duschen
und die Zellen für Gefangene.
Das Fort war bis zum Jahr 1991 eine Militärbasis, wenn auch zum
Schluss hier nur noch ein Leutnant und sechs Soldaten stationiert
waren.
Die dunkelste Zeit in der Geschichte des Forts von Illetes war die
Zeit des spanischen Bürgerkrieges, als hier oppositionelle
Republikaner und Freimaurer inhaftiert wurden. Regelmäßig fanden
hier Erschießungen statt. Niemand weiß genau, wie viele Menschen
hinter diesen Mauern starben.
Im April 2003 hat die Gemeinde Calvià, zu der das Fort gehört,
hier als Hommage an die Verschollenen und Getöteten den „Bosc de la
memòria”, den Wald der Erinnerung, kreiert; vor dem Eingang wurden
Bäume gepflanzt.
Seit April 2000 steht das Fort unter Denkmalsschutz. Zu jener
Zeit wurde noch erwogen, mit Hilfe der damaligen Ökosteuer das Fort
in ein Museum für „Neue Technologie” umzuwandeln. Erst kürzlich hat
eine englische Unternehmensgruppe den Bau erworben. Zur Debatte
steht nun die Errichtung von mehreren Eigenheimen; auch eine
touristische Nutzung wird nicht völlig ausgeschlossen. Was auf
Mallorca als „legal, aber umoralisch” kommentiert wurde.
Militärische und touristische Zwecke haben offenbar eines
gemeinsam – den absoluten Meerblick.
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