Es gibt Dinge, die können Touristiker auf Mallorca und in
Deutschland beim besten Willen nicht kontrollieren. Die steigenden
Ölpreise zum Beispiel. Ob sie das zarte Pflänzchen Aufschwung in
Deutschland, neben dem britischen der wichtigste Markt auf
Mallorca, gleich wieder plätten, muss man abwarten. Aber schon
jetzt verteuern sie das Produkt Urlaub. Die meisten
Fluggesellschaften erheben für Einzelplatz-Bucher einen
Kerosinzuschlag, auch Pauschalreisen werden davon betroffen
sein.
Wenn die Besucherzahlen also zurückgehen, könnte das eine
Erklärung sein. Ansonsten gibt es gerade in dieser Woche gleich
drei Initiativen auf der Insel, die zu loben sind. Der Urlaubsort
Colònia de Sant Jordi etwa hat unter dem Motto „Mallorca natürlich”
eine gelungene Image-Kampagne aufgelegt, die die Insel von ihrer
besten Seite zeigt. Capdepera und die Verbandsgemeinde Nord will
ähnliche Initiativen beginnen. Die einzelnen Gemeinden sollten sich
daran ein Vorbild nehmen: Mallorca hat so viel zu bieten wie kein
anderes Zielgebiet. Aber jeder einzelne Anbieter muss es dem Kunden
auch nahebringen, damit er denn auch wirklich kommt.
Die Privatwirtschaft darf dabei nicht fehlen. Hier zeigt seit
Jahren der balearische Agrotourismusverband wie's geht. Einst
schwamm man fast ausschließlich auf der deutschen Erfolgswelle, als
dieser Markt deutlich zurückging, hat man sehr gekonnt andere
Kundenkreise erschlossen. Ergebnis: Die Fincas sind im Hochsommer
ausgebucht, früher hatten sie in der eigentlichen Hauptsaison immer
ein Loch.
Jetzt wird das Produkt erweitert: Seminare sollen her, oder mit
anderen Worten: neue Urlaubsformen. Da die kleinen Landhotels für
größere Veranstaltungen nicht ausgerichtet sind, ist das ein
spannendes Experiment. Sollte die Kooperation mehrerer Hotels und
mit einem Tagungsort funktionieren, hätte das möglicherweise
Leuchtturmfunktion für andere Unternehmer.
Vor allem auch deswegen ist dem Projekt „Gesundheitsseminare”
viel Erfolg zu wünschen.
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