Schlechte Nachrichten für Vielflieger und Sonnenhungrige:
Flugtickets werden teurer. Viele Airlines erheben wegen des
dramatisch gestiegenen Kerosinpreises mittlerweile Zuschläge.
Air Berlin etwa, auf dem Flughafen Palma de Mallorca
unangefochtener Marktführer, verlangt seit Montag für alle neuen
Buchungen einen Kerosinzuschlag in Höhe von fünf Euro pro Strecke.
Wer zwischen Deutschland und Palma hin- und zurückfliegen will,
muss also zehn Euro zusätzlich bezahlen.
Genau gleich verfährt auch Hapag-Lloyd-Flug, bei der LTU werden für
Buchungen ab dem 20. Oktober für Kurzstrecken (wozu Palma zählt)
sieben Euro verlangt.
Auf dem spanischen Markt ist es nicht anders. Erst sind Iberia
und Air Nostrum mit fünf Euro Zuschlag bei kurzen Entfernungen
vorangegangen, Air Europa und Spanair werden in Kürze ähnliche
Maßnahmen präsentieren.
Immerhin wird der Kerosinzuschlag durch die Bank nur auf neue
Buchungen erhoben, nicht wie 2000, als er auch von den Passagieren
nachträglich erhoben wurde, die ihr Ticket bereits erworben hatten,
aber noch nicht geflogen waren.
Balearen-Residenten, die für den Kauf von Flugtickets zwischen
dem Archipel und dem spanischen Festland beziehungsweise zwischen
den Inseln einen Rabatt von 33 Prozent erhalten, müssen den
Aufschlag voll bezahlen, da er nicht Teil des eigentlichen
Flugpreises ist.
Vorerst keine Zuschläge verlangt Condor, man will „die
Entwicklung beobachten”. Bei Easyjet betont Marketing-Direktor
Philippe Vignon, dass „man auf keinen Fall einen Zuschlag” erheben
werde, weil dadurch die Nachfrage sinken würde. In den vergangenen
sechs Monaten seien die durchschnittlichen Ticketpreise bei Easyjet
sogar um 20 Prozent gesunken.
Das ist insofern verwunderlich, als auch der Billigheimer aus
England für die Tonne Kerosin mittlerweile mehr als 500 Dollar
zahlen muss, fast doppelt so viel wie vor einem Jahr.
Von den Zuschlägen betroffen sind so oder so nur
Einzelplatz-Bucher. Pauschaltouristen werden die höheren
Treibstoffkosten durch höhere Preise bei der Buchung des nächsten
Urlaubs wiederfinden. In den Verhandlungen mit den Touroperatorn
haben die Airlines nämlich durchweg höhere Summen verlangt.
Der gestiegene Ölpreis verteuert den Urlaub auch auf anderen
Feldern. Urlauberbusse wollen die Tarife um fünf Prozent erhöhen,
teilt der Präsident des balearischen Transportverbandes, Jaime
Batle, mit. Taxifahrer werden beantragen, ihre Preise im kommenden
Jahr um 8'5 Prozent zu erhöhen. Die Fährgesellschaften
Trasmediterránea und Balearia haben noch keine Erhöhung
beschlossen, beobachten die Lage aber „mit großer Sorge”.
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