Mallorcas Mandelbauern können sich in diesem Jahr erstmals
wieder über eine gute Ernte sowie exzellente Marktpreise freuen.
Während das Wetter die Trockenfrüchte auf der Insel bestens
gedeihen ließ, fiel auf dem spanischen Festland nahezu die gesamte
Ernte aus. Dadurch sind die Mandeln der Inseln gefragt wie nie,
denn die Produktion des traditionellen spanischen Weihnachtsgebäcks
„Turrón” ist bereits voll angelaufen, und Mandeln aus Kalifornien,
die größte Konkurrenz der spanischen Trockenfrüchte, gelangen erst
Ende Oktober auf den Markt.
„Das ist für uns der beste Preis seit über zehn Jahren”, sagt
Joan Magro Bauzà, Geschäftsführer der Agrarkooperative Camp
Mallorquí in Consell. Mit 1500 Mitgliedern und einem Marktanteil
von 25 Prozent ist die Vereinigung der größte Mandelproduzent
Mallorcas.
Ein Kilo entschalter, aber noch nicht gehäuteter Mandeln kostet
derzeit je nach Qualität 4'38 bis 4'80 Euro. Das ist deutlich mehr,
als der maximale Marktpreis vom Vorjahr mit 3'66 Euro. Mit einem
wichtigen Unterschied: 2003 hatte die ausgesprochen geringe Ernte
auf der Insel den Preis in die Höhe getrieben. Damals kamen keine
2000 Tonnen der bitter-süßen Trockenfrucht zusammen. In diesem
Jahr, so Joan Magro, wird eine durchschnittliche Erntemenge von
rund 6000 Tonnen erwartet, optimistische Stimmen gehen sogar von
bis zu 8000 Tonnen aus. „Zusammen mit dem sehr guten Preis
verschafft das den Landwirten eine Atempause.” Denn noch im Jahre
2001 hatte der Marktpreis mit umgerechnet 2'80 Euro am Boden
gelegen. Für viele Bauern rentierte sich das Ernten der Früchte
kaum.
Ungeachtet der positiven Entwicklung können die Mandelbauern von
den goldenen Zeiten, wie sie einst auf Mallorca herrschten, nur
träumen. „Noch vor 20 Jahren reichte dem Landwirt eine gute Ernte,
um sich ein neues Haus kaufen zu können”, sagt Joan Magro, „heute
sind dafür selbst zehn Ernten nicht genug.”
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