Bei gleich mehreren Anlässen ist in diesen Tagen an die Opfer
des Spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) gedacht worden. Bei
einigen Veranstaltungen wie etwa in Sencelles zeigte sich einmal
mehr, dass sich die mallorquinische Gesellschaft im Umgang mit der
jüngeren Vergangenheit nach wie vor schwer tut.
Unterdessen hat Papst Johannes Paul II. die aus Llucmajor
stammende Nonne Maria dels Àngels Ginard selig gesprochen. Die
Geistliche war im August 1936 von anarchistischen Milizen bei
Madrid gefangen genommen und später erschossen worden. Der Papst
erklärte die Nonne zusammen mit sieben weiteren Geistlichen, die
zur selben Zeit in Katalonien erschossen worden waren, zu
„Märtyrern im Spanischen Bürgerkrieg”. Sie seien aus „Hass auf den
Glauben” getötet worden.
In Manacor erinnerte der Buchautor Antoni Tugores an den letzten
republikanischen Bürgermeister Antono Amer „Garanya”, der von den
aufständischen Nationalisten Ende 1936 hingerichtet worden war. Am
Gründungstag der Republik, dem 14. April, gedachten auf dem
Friedhof von Manacor – dort hatten die Hinrichtungen stattgefunden
– rund 300 Menschen der Opfer.
In Sencelles hatten die Linkssozialisten der PSM eine
Gedenktafel an der Friedhofsmauer angebracht, die an die fünf bis
sechs dort Hingerichteten erinnern sollte. Der konservative
Bürgermeister Antoni Ferrer (PP) ließ die Tafel wieder abnehmen.
Sie habe eine „soziale Spaltung” im Ort herbeigeführt. Der Friedhof
sei nicht der geeignete Ort für ein solches Gedenken, so Ferrer.
Gleichwohl unterstütze er jeden Akt, der den Gefallenen beider
Seite Ehre erweise.
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