Sechs Monate nach Abschaffung der umstrittenen Ökoabgabe wird so
mancher britische Urlauber weiter zur Kasse gebeten. Allerdings
nicht in den Übernachtungsherbergen, wie es das Gesetz seinerzeit
vorsah, sondern im Reisebüro.
Nach einer Meldung der englischen Tageszeitung „The Times” vom
29. Februar hatte sich ein misstrauisch gewordener Kunde an den
Verband britischer Reisebüros (ABTA) gewandt. Bei der Buchung eines
Balearen-Urlaubs wollte man ihm die am 1. Oktober vergangenen
Jahres eingemottete Ökosteuer berechnen. Und das sei keinesfalls
ein Einzelfall gewesen, schrieb das angesehene Blatt.
Der ABTA will nun untersuchen, ob die ins Zwielicht geratenen
Reisebüros unwissentlich handelten, oder ob schlicht Dreistigkeit
im Spiel war. Sei Letzteres der Fall, werde man die schwarzen
Schafe mit einer Strafe in Höhe von umgerechnet rund 35.000 Euro
belegen und aus dem ABTA ausschließen, sagte ein Verbandssprecher.
Zudem behalte man sich vor, rechtliche Schritte einzuleiten.
An ein Versehen der Reisebüros will der balearische
Wirtschaftsminister Lluís Ramis de Ayreflor nicht so recht glauben.
„Kassiert wurde die Steuer ausschließlich in den Hotels, und in
keinem Fall im Reisebüro”, sagte der Politiker und fügte hinzu,
dass die Balearen-Regierung in diesem Zusammenhang bislang keine
Beschwerden erreichten.
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